Fazit:
Am Freitagabend trennen sich der 1. FC Kaiserslautern und der SV Darmstadt 98 auf dem Betzenberg mit einem 1:1-Unentschieden. Nach der schmeichelhaften Pausenführung konzentrierte sich die Mannschaft von Norbert Meier auch im zweiten Durchgang auf eine sattelfeste Defensivreihe, trieb die anlaufenden Südhessen mit einer disziplinierten Grundordnung beinahe zur Verzweiflung. Die Lilien mussten lange warten, ehe sie mit Augenblicke nach ihrer ersten guten Chance durch Kamavuaka zum zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden, aber keineswegs unverdienten Ausgleichstreffer kamen (73.). In der Schlussphase konnte der FCK das Match ausgeglichener gestalten, doch der Siegtreffer sollte keinem der beiden Teams gelingen. Am kommenden Wochenende pausiert der Betrieb in der 2. Bundesliga: In der ersten Runde des DFB-Pokals ist Kaiserslautern zu Gast beim fünftklassigen SV Eichede. Darmstadt muss zum Cup-Auftakt bei Ligakonkurrent Regensburg bestehen und empfängt daraufhin im Unterhaus St. Pauli. Die Pfälzer reisen in der 2. Bundesliga zu Fortuna Düsseldorf. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Philipp Mwene (1. FC Kaiserslautern)
Mwene mit einem taktischen Foul im Mittelfeld, das mit einer Verwarnung geahndet werden muss.

Moritz scheitert aus guter Lage an Heuer Fernandes! Infolge eines Abstoßes von Müller rutscht das Leder zum Ex-Mainzer durch, der auf der linken Strafraumseite freistehend abschließen kann. Er will in die lange Ecke schlenzen, doch Darmstadts Keeper kann mit der linken Hand retten.

120 Sekunden der Nachspielzeit sind schon verstrichen. Wenn hier noch jemand jubeln darf, dann wohl die Mannen von Torsten Frings. Die befinden sich nämlich noch einmal im Vorwärtsgang, doch Altintop feuert aus zentralen 24 Metern weit links am Ziel vorbei.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 4
Mit vier Minuten fällt der Nachschlag im Fritz-Walter-Stadion recht üppig aus. Gibt's noch einen späten Sieger?

... Kempe probiert es direkt! Sein halbhoher Rechtsschuss segelt rechts an der rot-weißen Mauer vorbei, ist in der kurzen Ecke aber leichte Beute für FCK-Schlussmann Müller.

Nach einem Handspiel von Kastaneer bekommt die Südhessen noch einmal einen Freistoß im halbrechten Offensivkorridor zugesprochen...

Mit der Hereinnahme von Kastaneer sind alle Wechsel vollzogen. Spielfluss kommt in der letzten Phase nicht mehr auf: Auch die Gäste probieren es nun vermehrt mit langen Bällen in die Spitze. Hüben wie drüben scheint man mit dem Unentschieden leben zu können.

Der mutmaßliche Remisretter der Lilien schaut sich die letzten Minuten von der Bank aus an. Sein Ersatz ist Lacazette, der im Sommer vom TSV 1860 München verpflichtet worden ist.

Osawe kommt nach einem Albæk-Eckstoß von rechts zwar mit der Stirn an das Leder, bringt jedoch aus acht Metern in Bedrängnis keinen sauberen Kopfstoß zustande. Er nickt deutlich am linken Pfosten vorbei.

Darmstadt ist nicht bereit, für den späten Siegtreffer das Remis zu riskieren. Der SV 98 agiert nach Kamavuakas Tor vorsichtiger, könnte mit einem einfachen Punktgewinn auf dem Betzenberg durchaus leben.

Der FCK-Kapitän ist mit dem Kräften am Ende und verabschiedet sich deshalb in den vorzeitigen Feierabend. Für Halfar wirkt der erfahrene Moritz in den finalen Minuten des Spiels mit.

Frings zieht auch seinen zweiten Angriffsjoker, diesmal jedoch positionsgetreu. Sobiech wird ab sofort durch Boyd ersetzt. Der Ex-Bremer darf noch einmal tauschen; Meier hat noch zwei personelle Optionen.

Können die Lilien den Spielstand sogar noch drehen? Momentan sieht es eher danach aus, als würden auch die Hausherren noch einmal Luft holen können. Eine interessante Schlussphase auf dem Betzenberg bricht an - Ausgang offen!

Der eingewechselte Osei-Kwadwo steht gleich im Mittelpunkt! Er kann die Kugel im halbrechten Offensivkorridor infolge eines Passes aus dem Mittelfeld nicht nur halten, sondern kann sich an Sulu vorbei in den Strafraum tanken. Er spitzelt sie schließlich aus 15 Metern an Heuer Fernandes, aber auch links am Gästekasten vorbei.

Tooor für SV Darmstadt 98, 1:1 durch Wilson Kamavuaka
Kamavuaka lässt die 4000 Gästefans jubeln! Nach einem Steinhöfer-Querpass vom rechten Flügel scheitert zunächst Joker Maclaren aus kürzester Distanz an Müller. Den Abstauber nach glücklicher Ablage von Sobiech kann daraufhin Kamavuaka aus gut zehn Metern im Netz unterbringen.

FCK-Keeper Müller leistet sich nach einem Kempe-Eckball von der rechten Fahne eine erste leichte Unsicherheit, greift sich das Spielgerät an der Fünferkante aber im zweiten Versuch. Der Leihspieler aus Leipzig zeigt nach seinen beiden Patzern in Nürnberg einen klaren Aufwärtstrend.

Hin und wieder gibt es Entlastung für Vučur und Co. da die Roten Teufel nach Ballgewinnen mittlerweile etwas cleverer kontern. Der FCK war einem beruhigenden zweiten Treffer bisher allerdings noch nicht nahe.

Frings nimmt recht früh eine deutliche taktische Veränderung vor: Anstelle von Innenverteidiger Banggaard kommt mit Maclaren ein Stürmer in die Partie. Die Südhessen stellen wohl auf eine Dreierkette um.

Die Pfälzer können sich heute mit hohem Laufaufwand für das enttäuschende Match in Nürnberg bei ihrer Anhängerschaft rehabilitieren; jeder der zehn Feldspieler wirft sich hier in jeden Zweikampf. Kann der knappe Vorsprung über die Zeit gerettet werden?

Die Südhessen können die Roten Teufel nach einer guten Stunde zumindest mal für längere Zeit in Bewegung halten und damit die Wahrscheinlichkeit von Abstimmungsfehlern in der letzten Linie erhöhen. Auf eine zwingende Ausgleichschance wartet der SV 98 aber noch.

Mehlem probiert's aus der zweiten Reihe! Der Darmstädter Spielmacher zieht aus zentralen 23 Metern mit dem rechten Fuß ab. Koch ist noch mit dem Rücken dran und lenkt das Spielgerät über den Kasten von Müller. Der folgende Eckstoß bringt den Lilien nichts ein.

Kaiserslautern gräbt sich in der eigenen Hälfte ein, hat tatsächlich keine Ambitionen, aktiv an diesem Match teilzunehmen. Beim aktuellen Zwischenergebnis kann sich der FCK dies allerdings erlauben; die Defensivreihe arbeitet durchaus zuverlässig.

Die Lilien kommen frisch aus der Kabine, rennen aber weiterhin wenig effektiv gegen die Pfälzer Abwehrwand an. Das Frings-Team bekommt heute eine Vorahnung, wie hoch der spielerische Aufwand sein kann, um in der 2. Bundesliga zu netzen.

Großkreutz bekommt auf der linken Strafraumseite einen hohen Ball von Kamavuaka nicht vernünftig unter Kontrolle gebracht. Mit einer sauberen Annahme hätte er aus gut 14 Metern abziehen können. So wird er von Vučur gestoppt.

Beide Trainer haben zum Start der zweiten Halbzeit auf personelle Änderungen verzichtet. Gästecoach Frings hat mit Maclaren und Boyd noch gleich zwei Angreifer in der Hinterhand, die er bei Bedarf später ins Rennen schicken kann.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff im Fritz-Walter-Stadion! Dass im Freitagabendspiel in der Pfalz zwei Teams aufeinandertreffen, die sich selbst zu den besseren des nationalen Fußball-Unterhaus zählen, ist bisher nicht wirklich zu erkennen. In einer intensiven Partie bleibt das spielerische Element bisher auf der Strecke. Während die Lilien durchaus an ordentlichen Kombinationen interessiert sind, steht bei den Roten Teufeln die Verteidigung des eigenen Strafraums klar im Vordergrund.

Halbzeitfazit:
1:0 lautet das Pausenergebnis auf dem Betzenberg im Kräftemessen zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SV Darmstadt 98. Durch hohes Anlaufen haben die Pfälzer den Südhessen in den ersten Minuten Probleme bereitet. Mit der Zeit konnten sich die Gäste jedoch daran gewöhnen und waren zunehmend weniger auf lange Bälle in die gegnerische Hälfte angewiesen, um nach einer guten halben Stunde wieder in alte Muster zu verfallen. Die Hausherren haben kaum etwas für das Spiel getan, gingen jedoch durch einen schönen Distanzschuss von Halfar nach 39 Minuten in Führung. Referee Hartmann muss eine hart umkämpfte und hektische Begegnung leiten, in der vor allem die Roten Teufel in keiner Szene zurückziehen. Bis gleich!

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 1
Durchgang eins wird um 60 Sekunden verlängert. Darmstadt scheint vor dem Kabinengang nicht mehr für Druck auf die gegnerische Abwehrreihe sorgen zu können.

Die Roten Teufel stehen plötzlich vor einer Halbzeitführung, die nach diesem Verlauf doch sehr schmeichelhaft ist. Beinahe legen sie sogar noch nach! Fechner ist das letzte Glied einer Konterkette, der per Dropkick aus 15 Metern nicht weit am linken Pfosten vorbei ballert.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:0 durch Daniel Halfar
Und dann packt der Kapitän den Hammer aus! Mwene behauptet die Kugel auf der rechten Sechzehnerseite und legt flach für Halfar zurück, der aus 21 Metern einen wuchtigen Linksschuss präsentiert. Der leicht abgefälschte Ball segelt über Heuer Fernandes hinweg und landet nach einem leichten Kontakt an der Unterkante der Latte im Netz.

Was ist eigentlich die Taktik von Norbert Meier? Kaiserslautern gibt die Kontrolle über das Geschehen komplett an die Gäste ab, weiß mit dem Leder gar nichts zu anzufangen. Zudem kann es per Konter bisher keine Möglichkeiten herausarbeiten. So wird's ganz schwer für den FCK!

Obwohl die Lilien fußballerisch deutlich mehr zu bieten haben, warten sie nun schon seit längerer Zeit auf weitere Aktionen im gegnerischen Sechzehner aus dem laufenden Spiel heraus. Kamavuaka verlängert nach einem Kempe-Freistoß mit der Stirn aus gut zwölf Metern direkt in die Hände von Keeper Müller.

Gelbe Karte für Immanuel Höhn (SV Darmstadt 98)
Der Sirigu-Ersatz lässt ein hohes Anspiel auf der rechten Mittelfeldseite verspringen und zupft daraufhin am Trikot von Guwara, um einen schnellen Gegenstoß des FCK zu verhindern.

Kaiserslautern kann Darmstadts Kombinationsspiel nun wieder sehr früh stören und damit die Kräfte der eigenen Verteidigung dauerhaft entlasten. An einer aktiven Gestaltung der Partie ist die Meier-Truppe bisher aber nicht interessiert.

Guwara mit dem ersten Abschluss des FCK! Oswae macht das Spielgerät nach einem hohen Ball an die zentrale Sechzehnerkante zunächst fest, um dann für den ehemaligen Darmstädter abzulegen. Der jagt die Kugel aus gut 21 halblinken Metern recht deutlich über den Kasten von Heuer Fernandes.

Das Publikum steigert sich in vermeintliche Fehlentscheidungen des Unparteiischen hinein. Hartmann liegt mit seinen bisherigen Pfiffen jedoch durchaus richtig. Auf dem Betzenberg fühlt man sich zum Heimspielauftakt schnell benachteiligt.

Das Frings-Team kann die Schlagzahl weiterhin erhöhen und ist mittlerweile die klar tonangebende Mannschaft. Der FCK hat nicht nur größere Probleme in der Arbeit gegen den Ball als in den ersten Minuten, sondern lässt auch im eigenen Kombinationsspiel jegliche Übersicht vermissen.

Gelbe Karte für Osayamen Osawe (1. FC Kaiserslautern)
Der nächste Pfälzer verhält sich übermotiviert. Nach einem Rückpass von Sulu rauscht Osawe dem Gästekapitän rücksichtslos in die Parade. Auch hier ist eine Verwarnung trotz des frühen Zeitpunkts angebracht.

Bei der Klärung der folgenden ersten Darmstädter Ecke hat Schlussmann Müller seinen Vordermann Kessel unglücklich am Kopf erwischt. Der Verteidiger muss kurz außerhalb des Feldes behandelt werden, ist aber recht schnell wieder mit von der Partie.

Sobiech scheitert per Kopf an Müller! Kempes Freistoßflanke aus dem halbrechten Offensivkorridor senkt sich unweit des Elfmeterpunkts. Dort schraubt sich der Pole hoch und verlängert mit der Stirn in Richtung rechter Ecke. FCK-Keeper Müller packt eine tolle Flugeinlage aus und lenkt das Leder um den Pfosten.

Gästekeeper Heuer Fernandes verzeichnet in der ersten Viertelstunde viele Ballkontakte, da die Lilien ihren Aufbau nicht selten wieder abbrechen. So langsam bekommen sie aber mehr Präzision in ihre Pässe, steigern sich von Minute zu Minute.

Nach einer Kombination von Mehlem und Kempe auf dem rechten Flügel will Großkreutz die halbhohe Hereingabe an der Fünfmeterkante abnehmen. Der Ex-Dortmunder kommt allerdings freistehend nicht ganz heran und verpasst damit die erste gute Chance des Abends.

Der FCK attackiert den Aufbau der Südhessen früh und stellt dadurch wirksam die flachen Anspielwege des Widersachers zu. Die Gäste haben durchaus ihre Aktionen im letzten Felddrittel, sind dabei aber stets auf lange Bälle angewiesen.

Die Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion sorgen auch in der neuen Saison für eine erstligareife Atmosphäre. Die Spieler lassen sich davon ein wenig anstecken; früh geht es auf dem Rasen ebenfalls hoch her. Schiedsrichter Hartmann ist direkt gefordert.

Trotz einer eher defensiveren Grundordnung sind es die Pfälzer, die in den ersten Augenblicken mehr Szenen in der gegnerischen Hälfte verzeichnen. Darmstadt probiert es mit vielen steilen Pässen, die für Vučur und Co. aber noch kein Problem darstellen.

Gelbe Karte für Daniel Halfar (1. FC Kaiserslautern)
Auch hier hat Referee Hartmann richtig entschieden. Kaiserslauterns Kapitän zieht mit seiner Grätsche im rechten Mittelfeld gegen Kamavuaka voll durch, obwohl die Kugel schon weitergespielt ist. Er kassiert eine frühe Gelbe Karte.

Sobiech ist nach einem Großkreutz im offensiven Zentrum durch, schiebt gegen Müller aus halblinker Position in die lange Ecke ein. Zu diesem Zeitpunkt ist der berechtigte Abseitspfiff allerdings schon lange ertönt.

Mit vier neuen Startspielern lässt Torsten Frings spielen. Fabian Holland (Sprunggelenksverletzung), Peter Niemeyer (Fersenprobleme), Sandro Sirigu (kurzfristige muskuläre Probleme) und Yannick Stark (Bank) werden durch Markus Steinhöfer, Patrick Banggaard, Immanuel Höhn und Wilson Kamavuaka ersetzt.

Norbert Meier hat im Vergleich zur deutlichen Niederlage in Nürnberg drei personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle von Giuliano Modica (Oberschenkelblessur), Christoph Moritz und Manfred Osei-Kwadwo (beide auf der Bank) beginnen Stipe Vučur, Benjamin Kessel und Gino Fechner.

Kaiserslautern gegen Darmstadt – los geht's auf dem Betzenberg!

Aytaç Sulu gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Daniel Halfar, so dass die Hausherren anstoßen werden.

Kann sich der FCK für den schwachen Auftritt im Max-Morlock-Stadion rehabilitieren oder präsentiert sich der erfahrene SV 98 erneut abgezockt? In diesen Momenten betreten die 22 Akteure das grüne Geläuf.

Fazit:
Union Berlin gewinnt auch sein erstes Heimspiel und legt mit sechs Punkten einen Traumstart in die Saison hin. Die Partie war von einer ganz wilden ersten Halbzeit mit sechs Toren und noch mehr Chancen geprägt, in der beide Teams hinten vogelwild agierten und so zwischendurch im Minutentakt Tore produzierten. Der zweite Abschnitt kam dann deutlich gemäßigter daher, Berlin bekam sukzessive besseren Zugriff und konnte das Spiel fortan kontrollieren. Kiel fehlte dann hinten raus auch ein wenig die Kraft, um noch einmal zu einem echten Endspurt anzusetzen. Trotzdem hat der Aufsteiger abermals gezeigt, dass man für schwungvollen Fußball steht und in der Liga durchaus mithalten kann. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Fazit:
Der SV Sandhausen schlägt den FC Ingolstadt 04 in einer hart umkämpften Partie mit 1:0 (0:0) und feiert den ersten Heimsieg der jungen Saison. Über 90 Minuten lieferten sich beide Mannschaften einen Kampf um jeden Zentimeter, Spielfluss kam auf Grund vieler kleiner Unsicherheiten, Fehler und Fouls nur selten zu Stande. Gefährlicher in den eigenen Offensivaktionen war jedoch der SVS, der bereits in der ersten Hälfte hätte in Führung gehen müssen, doch Richard Sukuta-Pasu scheiterte zweimal an FCI-Keeper Martin Hansen. Nach dem Seitenwechsel war es schließlich der eingewechselte Andrew Wooten, der einen Abspielfehler von Romain Brégerie ausnutzte und das goldene Tor erzielte (70.). Auch in der Schlussphase hatten die Schanzer keine Ideen, wie sie die zweite Niederlage im zweiten Spiel abwenden könnten und haben in der gesamten zweiten Hälfte keinen gefährlichen Abschluss kreieren können. So geht der Sieg der Kurpfälzer unter dem Strich in Ordnung. In der nächsten Woche steht für beide Teams Runde eins des DFB-Pokals auf dem Programm: Während der SV Sandhausen mit dem 1. FC Schweinfurt 05 einen vermeintlich leichten Gegner erwischt hat, muss der Bundesliga-Absteiger aus Ingolstadt zu den Löwen vom TSV 1860 München reisen. In der Liga geht es in zwei Wochen weiter, dann trifft Sandhausen auf Dresden und Ingolstadt begrüßt Jahn Regensburg. Bis dahin, einen schönen Abend noch!

Kiel hat zwar nur noch ziellose hohe Bälle zu bieten, brenzlig wird es trotzdem noch einmal als Marvin Ducksch plötzlich am linken Pfosten auftaucht. Es war aber wohl Abseits und so bleibt den Störchen ein ähnlicher Last-Minute-Streich wie in der Vorwoche verwehrt.

Doch auch die Nachspielzeit vergeht bisher ohne jegliche Aufregung. Einen Vorstoß der Ingolstädter über Leczano und Gaus kann Schuhen unter sich begraben und lässt sich beim Abschlag natürlich etwas länger Zeit, um Sekunden zu schinden.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 3 Drei Minuten muss der SVS noch überstehen, bis er im ersten Heimspiel der jungen Saison auch den ersten Sieg feiern kann.

Langholz, das war das ganze Spiel über das Mittel des FCI und die Schanzer hören auch in der Schlussphase nicht damit auf. Gefahr entspringt dabei aber immer noch nicht.

Jakob Busk lässt sich bei den Abstößen nun natürlich Zeit und nimmt wichtige Sekunden von der Uhr.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
120 Sekunden müssen die Gastgeber noch überstehen.

Kiel kommt noch einmal und jetzt könnten es für die Eisernen noch bange Minuten werden.

Den Spielern ist anzumerken, wie viele Körner es kostet, bei sommerlichen Temperaturen einen solchen Abnutzungskampf zu betreiben. Es geht nicht mehr viel auf beiden Seiten, die Beine werden immer schwerer.

Hui, so unaufmerksam solltest du nicht sein. Einen langen Ball aus dem Halbfeld unterschätzt Tim Kipping komplett und verliert Dario Lezcano völlig aus den Augen. Zum Glück für den SVS ist dieser kein Kopfballungeheuer und kann die hohe Pille nur auf Schuhen lenken.

Daghfous fordert Hansen heraus! Der ballsichere Neuzugang aus Würzburg führt links im Strafraum ein kleines Tänzchen mit Wahl vor und schließt mit der linken Klebe ab. Keeper Hansen lässt sich aber nicht so einfach vernaschen und macht die kurze Ecke auf Kosten eines Eckballs zu, welche seine Vordermänner entschärfen können.

Kaum geschrieben kommt Kingsley Schindler im Strafraum in gute Position, aber die Fahne des Assistenten ist oben.

Gibt es noch ein spannendes Finale oder spielt Union das jetzt souverän runter? Aktuell spricht der Verlauf eher für Letzteres.

Auf Seiten der Gäste muss Andrew Wooten wieder runter. Der Torschütze hat offenbar einen alten Muskelfaserriss nicht genug auskuriert und humpelt vom Feld. Für ihn ist in der Schlussphase Julian Derstroff mit dabei.

Polter lässt erneut eine Gelegenheit zur Entscheidung liegen! Ein Konter der Berliner läuft über links herein und der Stürmer macht in der Mitte eigentlich alles richtig, schirmt das Leder gut ab und schießt aus der Drehung. Alleine an der Genauigkeit hapert es und der Ball geht deutlich links vorbei.

Für die finalen Minuten nutzt Maik Walpurgis seinen dritten Wechsel und schickt Robert Leipertz auf das Grün. Dieser ersetzt Almog Cohen und soll irgendwie noch den Ausgleich ermöglichen.

Robert Hartmann wurde von der DFL als hauptverantwortlicher Schiedsrichter in die Pfalz geschickt. Der 37-Jährige ist hauptberuflich Betriebswirt und steht in Diensten des SV Krugzell aus dem Bayerischen Fußball-Verband. Seit Februar 2011 ist er auf höchster nationaler Ebene unterwegs; heute startet er in seine elfte Saison im Unterhaus. Seine Assistenten im 80. Zweitligamatch an den Seitenlinien heißen Christian Dietz und Eduard Beitinger. Als Vierter Offizieller verdingt sich Thomas Stein.

Beide Trainer wechseln noch einmal. Kenny Redondo soll auf Seiten des Gastgebers nun das Ergebnis sichern und bei Kiel kommt mit David Kinsombi ein kopfballstarker Spieler.

Seit dem neunten April hat der FC Ingolstadt 04 kein Pflichtspiel mehr gewonnen, sodass sich das Selbstvertrauen der Schanzer zu Saisonbeginn angeknackst ist. Das ist in jeder Situation zu merken, die Schanzer wirken ideenlos und schaffen es nicht, sich als Team aus dieser Situation zu befreien.

Gelbe Karte für Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin)
Einmal mehr erwischt es Dominick Drexler im Luftduell und für seinen robusten Einsatz wird Trimmel verwarnt.

Die Eisernen haben eine gute Standardmöglichkeit aus 18 Metern, doch gemessen an der Distanz geht das Leder dann doch weit drüber.

Ansonsten kommt in dieser Phase weiterhin zu wenig von Kiel, die hier aber natürlich noch voll in der Partie sind, da Berlin den Sack ebenfalls nicht zumacht.

Keine veränderte Haltung ob des Gegentreffers, kein Anrennen, noch immer kein Abschluss in Durchgang zwei. Das 2:0 für den Gastgeber liegt deutlich stärker in der Luft als der baldige Ausgleich für den FCI.

Nach Vorbereitung von Kingsley Schindler zappelt der Ball im Netz der Eisernen, aber es war längst abgepfiffen.

Und die Kurpfälzer fahren gut damit, die Schanzer defensiv zu beschäftigen, sodass an Aufholjagd nicht zu denken ist. So spielt sich das Geschehen derzeit nahezu ausnahmslos in der Hälfte des FCI ab.

"Es wird ein geiles Spiel am Betzenberg unter Flutlicht. Da herrscht wirklich Bundesliga-Atmosphäre - da macht es besonders viel Spaß, zu spielen. Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass es heiß hergehen wird", freut sich Darmstadts Übungsleiter Frings nicht nur auf das Geschehen auf dem Rasen, sondern auch auf die Rahmenbedingungen in der Pfalz. Die Lilien haben übrigens in drei Anläufen noch nicht auf dem Betzenberg gewinnen können: In der Bundesliga gab es 1979 und 1982 Pleiten, im Unterhaus vor drei Jahren ein torloses Remis.

Dominick Drexler kann weitermachen, für einen Berliner ist der Arbeitstag dagegen beendet. Hartel macht in der Mittelfeldzentrale Platz für Hosiner.

15 Minuten bleiben den Schanzern noch, um den Fehlstart in die Saison zu vermeiden. Allerdings ist auch nach dem Gegentreffer kein komplettes Aufbäumen des Bundesliga-Absteigers zu sehen, stattdessen bekommt Sandhausen Spaß an diesem Fußballspiel und sucht die Entscheidung.

Das war wichtig: Torrejón grätscht auf der linken Abwehrseite den Ball fair vor Dominick Drexler ab, der ansonsten frei durch gewesen wäre. Trotzdem ist das Ganze schmerzhaft für den Kieler, der kurz behandelt werden muss.

In der vergangenen Woche verspielte Sandhausen hinten heraus noch eine 2:0-Führung. Hält der Vorsprung diesmal?

Antonio Čolak ist der Mann, der das Schiff der Schanzer wieder auf Kurs bringen soll. Der Deutsch-Kroate ersetzt vorne drin Stefan Kutschke, der sich aufgerieben hatte, aber nicht viel ausrichten konnte.

Die Truppe von Torsten Frings hat sich also nach zwei Jahren Unterbrechung mit einem Dreier im Unterhaus zurückgemeldet, bei diesem Arbeitssieg aber auch erfahren, dass sich auch auf diesem Level jedes Erfolgserlebnis hart erkämpft werden muss. Spielerisch haben die Lilien nämlich noch längst nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft und dies wird vor allem gegen die Klubs notwendig sein, die sich gegen den Absteiger am eigenen Sechzehner vergraben und schon mit einem Unentschieden zufrieden wären.

So reagiert Markus Anfang jetzt dann auch und bringt mit Manuel Janzer den Joker, der schon gegen Sandhausen nach seiner Einwechslung für entscheidende Akzente sorgen konnte.

Ja, vorne läuft es nun nicht mehr so flüssig bei den Gästen, die viele Bälle einfach wegschenken. Berlin macht das jetzt aber auch geschickt und spielt es mittlerweile so runter wie ein Favorit.

Tooor für SV Sandhausen, 1:0 durch Andrew Wooten
Und plötzlich ist der Ball im Tor! Der eben eingewechselte Stürmer sticht und bestraft einen kapitalen Bock der Ingolstädter sofort! Im Zusammenspiel der Joker nutzt Eroll Zejnullahu einen dicken Fehler von Romain Brégerie aus, der einen Pass direkt in die Füße Zejnullahus setzt. So muss dieser nur querlegen, bedient Wooten und dieser setzt das Leder eiskalt in die lange Ecke.

Bei so wenig Strafraumaktionen ist unklar, wie in diesem Spiel noch ein Treffer fallen soll. Abschlüsse sind absolute Rarität, stattdessen strahlt der Mittelkreis bisher die größte Anziehung aus.

Damir Kreilach legt sich das Leder 26 Meter vor dem Kasten für eine Standard zurecht, doch zirkelt das Spielgerät letztlich einen guten Meter über den Querbalken.

Müssen die Störche dem hohen Tempo des ersten Durchgangs Tribut zollen? Berlin bekommt die Partie immer besser in den Griff, fährt gefährliche Angriffe und lässt hinten wenig zu. Aktuell wirkt der Gast ein wenig ausgepumpt.

Zejnullahu gibt den Spielmacher und kommt für Vollmann in das Duell. Der ehemalige Münchener war im ersten Durchgang einer der Aktivposten im SVS-Spiel gewesen, seit dem Seitenwechsel aber blass gewesen. Höler weicht in Folge des Wechsels auf die linke Außenbahn aus.

Der SV Darmstadt 98 hat sein erstes Zweitligamatch seit dem Aufstieg im Spätfrühling 2015 siegreich gestalten können. Gegen die SpVgg Greuther Fürth absolvierten die Südhessen eine recht ausgeglichene Partie, in der das Kleeblatt vor dem Kabinengang die besseren Einschussmöglichkeiten verzeichnete. In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war es jedoch Lilien-Kapitän Sulu, der nach einem Kempe-Freistoß aus gut elf Metern in das gegnerische Gehäuse traf.

Wow! Polter hat gleich die nächste Chance, weil er einen Steilpass technisch super am Sechzehner runter nimmt und sofort abzieht. Kenneth Kronholm reißt die Fäuste hoch und kann abwehren.

Muss das 5:3 sein! Sebastian Polter hat im Fünfer die große Chance auf den nächsten Treffer, aber irgendwie verstolpert er den Abschluss und beim anschließenden Gestocher bleibt Kiel Herr der Lage.

Gelbe Karte für Christopher Lenz (Holstein Kiel)
Der Nächste langt im Mittelfeld ordentlich hin und so langsam aber sicher wird es da unten auf dem Rasen ein wenig ruppiger.

21.242 sind heute an die alte Försterei gekommen.

Es sind auch im zweiten Durchgang die Schwarz-Weißen, die in ihren Aktionen mutiger und zielstrebiger wirken und den etwas größeren Zug zum gegnerischen Tor entwickeln. Sandhausen bewegt sich in jeglicher Hinsicht mit dem Bundesliga-Absteiger auf einem Niveau.

Gelbe Karte für Nejmeddin Daghfous (SV Sandhausen)
Zum zweiten Mal im Spiel geht Daghfous mit gestrecktem Bein in den Mann, trifft den durchstartenden Gaus und darf sich über die Karte wahrlich nicht beschweren. Zum Glück hat sich Gaus bei der Aktion nicht verletzt und kann weiter machen.

Jens Keller will kein Risiko gehen und nimmt den eben verwarnten Kapitän runter. Der lässt sich dann sehr viel Zeit und auch das zeigt, dass man das Geschehen weiter beruhigen will.

"Ich bin inzwischen so lange dabei, dass nicht jedes Spiel gegen einen Ex-Verein etwas Besonderes ist. Es geht in jedem Spiel nur um drei Punkte", blickt Norbert Meier entspannt auf die kommenden 90 Minuten gegen den Klub, bei dem er in der vergangenen Saison nach nur acht Punkten in 13 Partien entlassen wurde. Bei allen Schwierigkeiten in dieser Woche nach der deutlichen Pleite in Mittelfranken hat es für den FCK heute eine positive Nachricht gegeben: Offensivspieler Manfred Osei-Kwadwo hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2020 verlängert.

Allzu viel Platz sollten die Hausherren den Kielern dann aber nicht geben, denn das die Gäste offensiv etwas drauf haben, das haben sie ja heute schon zur Genüge bewiesen.

Von Tobias Schröck war heute wenig zu sehen, nach einer Stunde hat der ehemalige Würzburger Feierabend und wird durch Sonny Kittel ersetzt. Damit kommt nochmal richtig individuelle Klasse in das Ingolstädter Mittelfeld.

Klingmann! Höler bekommt das Leder im Strafraum unter Kontrolle, findet aber die Lücke zum Abschluss nicht und gibt deshalb in die zweite Reihe, wo der Torschütze aus Kiel ansatzlos abzieht, das Spielgerät aber letztlich doch deutlich neben den Kasten setzt.

Schön gespielt! Vollmann und Paqarada kombinieren sich mit einem einfachen Doppelpass durch den halbrechten Flur, ehe Schröck dem Ganzen ein Ende bereitet.

Nach der Führung zieht sich Union ein wenig zurück und bitter nun Kiel um Mithilfe bei der Spielgestaltung.

Nach dem personellen Umbruch im Sommer wäre ein Sieg beim FCN zwar keine Selbstverständlichkeit gewesen, doch der schwache Auftritt nach einer ganz ordentlichen ersten Viertelstunde lag dann doch weit unter den Erwartungen. Neben den katastrophalen Aussetzern in der Defensivabteilung war nämlich auch das Angriffsspiel über weite Strecken des Nachmittags nicht existent; ein Comeback der Roten Teufel schien zu keinen Zeitpunkt der Partie realistisch zu sein.

Gelbe Karte für Felix Kroos (1. FC Union Berlin)
Auch gegenüber wird dann der erste Akteur mit Gelb bedacht, weil Kroos im Luftduell in seinen Gegenspieler springt.

Richard Sukuta-Pasu hat es nicht geschafft, das Leder im Tor unterzubringen. Deshalb zieht Trainer Kenan Kocak nun seine erste Wechseloption und bringt positionsgetreu mit Andrew Wooten einen klassischen Stürmer. Eine höhere Antrittsschnelligkeit bringt der neue Mann mit, aber auch mehr Kaltschnäuzigkeit?

Gelbe Karte für Alexander Mühling (Holstein Kiel)
Anders als im ersten Durchgang kann Kiel diesmal nicht sofort zurückschlagen und wirkt auch zunächst ein wenig angeknickt. Mühling leistet sich das taktische Foul im Mittelfeld und holt sich den ersten Karton der Partie ab.

Vorbereiter war übrigens einmal mehr Damir Kreilach, der hier nicht nur aufgrund seiner Assists an vielen Szenen beteiligt ist.

Viel getan an der Spielanlage hat sich seit dem Seitenwechsel nicht. Die Kurpfälzer suchen weiter den Weg über die Außen, Ingolstadt behilft sich mit langen Bällen. Das wirkt weiter unruhig und zerfahren.

Nur 13 Minuten dauerte es am letzten Sonntag, bis das Team von Trainer Norbert Meier das erste Negativerlebnis des neuen Spieljahrs zu verarbeiten hatte: Der alte neue Stammkeeper Marius Müller ließ einen Schuss aus mittlerer Distanz nach vorne abklatschen und war gegen den folgenden Abstauber machtlos. Der Leihtorhüter aus Leipzig war auch bei der Vorentscheidung zugunsten des FCN alles andere als unbeteiligt: Er beförderte das Spielgerät nach einer Nürnberger Ecke ins eigene Netz (25.). Nach dem dritten Gegentor (54.) gab es dann keine Hoffnung mehr.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 4:3 durch Steven Skrzybski
Es ist zwar ruhiger geworden, aber Tore fallen trotzdem! Union zieht von links auf, Steven Skrzybski bekommt das Leder im Strafraum und zieht aus spitzem Winkel einfach mal ab. Den Dropkick erwischt der Stürmer dann sowas von satt, dass Kenneth Kronholm in der kurzen Ecke das Geschoss gar nicht erst kommen sieht. Von dieser Wucht wurde der Keeper schön überrascht!

Berlin versucht mit viel Ruhe, die Kontrolle über die Partie zu übernehmen. Das mündet aktuell aber nur in viel Ballbesitz, Gefahr strahlen die Eisernen nicht aus.

Wer in diesem Duell zuhause antritt, hatte in der Vergangenheit ein Problem. Sandhausen und Ingolstadt sind schon oft in der zweiten Bundesliga aufeinander getroffen. Doch beide haben noch keine Lösung gefunden, wie man den Gegner im heimischen Stadion besiegt. Denn in den jüngsten vier Spielen gewann immer der Gast.

So entwickelt sich das Geschehen tatsächlich ein wenig ruhiger. Dominic Peitz hat einen ersten Schussversuch zu bieten, aber der hat wenig Potenz.

Lezcano wird nun verstärkt in Szene gesetzt. Die Ingolstädter suchen den Paraguayer permanent und finden ihn immer besser, Sandhausen bekommt den gefährlichen Torjäger nicht mehr so gut unter Kontrolle.

Da stimmt die Abstimmung nicht. Lezcano sichert den Ball schön links im Strafraum und will zurückgeben auf den mitgelaufenen Cohen. Der hatte sich jedoch weiter in Richtung Tor orientiert, sodass die Kugel in seinen Rücken gerät und er sie nicht erreichen kann. Sandhausen klärt.

Sowohl Rote Teufel als auch Lilien begegneten zum Pflichtspielbeginn der Saison 2017/2018 Klubs aus Mittelfranken – mit völlig unterschiedlichem Erfolg. Während die Pfälzer im Max-Morlock-Stadion mit 0:3 unter die Räder gerieten, bescherte Sulus Treffer in Minute 54 den Südhessen am heimischen Böllenfalltor einen knappen Dreier gegen das Kleeblatt. Der FCK täte also schon am zweiten Spieltag gut daran, die treue Anhängerschaft nicht weiter zu verärgern; 98 ist nach dem gelungenen Start recht entspannt in die Pfalz gereist.

Man darf gespannt sein, wie sich die Partie nun entwickelt. Ein ähnliches Spektakel wie vor der Pause wird man wohl nicht erwarten dürfen, da die Teams sich wohl nun ein wenig mehr auf Defensive und Fehlerminimierung konzentrieren werden.

Die Akteure sind ohne Wechsel zurück auf dem Rasen!

Weiter geht es! Ohne personelle Veränderungen startet der zweite Durchgang.

Halbzeitfazit:
Die Zuschauer sahen einen wilden, unterhaltsamen und teils irren Durchgang mit sechs Toren! Vor allem zwischen der 10. und 30. Minute agierten die Teams teilweise mit völlig offenem Visier, bekamen hinten überhaupt keinen Zugriff und trafen vorne wie sie wollten. Die Folge war ein Torspektakel, in dem kein Team eine Führung lange behaupten konnte. Erst im letzten Drittel der Halbzeit beruhigte sich das Spiel ein wenig und beide Trainer werden nun in der Kabine wohl vor allem versuchen, ihre Abwehrreihen zu stabilisieren. Bis gleich!

Halbzeitfazit:
In einem Abnutzungskampf vom allerfeinsten steht es zur Halbzeitpause 0:0. Der SV Sandhausen und der FC Ingolstadt 04 liefern sich ein von vielen Zweikämpfen geprägtes Duell, das spielerische Höhepunkte und Strafraumaktionen vermissen lässt. Von den Spielanteilen her ist das Geschehen ausgeglichen, gefährlicher agieren jedoch die Gastgeber, die zwei dicke Gelegenheiten in Person von Richard Sukuta-Pasu liegen ließen und mindestens eine davon hätten verwerten müssen. Ingolstadt findet hingegen offensiv kaum statt und muss immer wieder lange Bälle auf Stefan Kutschke auspacken, weil ihnen nichts anderes einfällt. Bis gleich!

Hier sind aber dann auch alle ein wenig froh, dass man sich etwas ausruhen kann. Es geht ohne weitere Vorkommnisse in die Kabinen.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 1 Die Halbzeitpause dürfte nach den hitzigen letzten Minuten allen Beteiligten zu Gute kommen. Eine Minute Zusatz muss vorher noch über die Bühne gebracht werden.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
120 Sekunden wird nachgespielt. Das erscheint aufgrund von sechs Treffern fast schon ein wenig verhalten.

Kiel bringt einen Freistoß in den Sechzehner der Eisernen, aber das Leder wird abgefangen. In den letzten Minuten ist dann tatsächlich ein wenig Ruhe eingekehrt.

Unten sieht es kurz so aus, als ob Kiel einen Wechsel vorbereitet. Niklas Hoheneder steht bereit, aber die Störche werden wohl die Pause abwarten.

Gelbe Karte für Stefan Kutschke (FC Ingolstadt 04)
Kutschke ist mit der Gelben Karte mehr als bedient, denn der Stürmer hatte sich im Gefecht zu einem Gesichtswischer an Höler hinreißen lassen. Das kann man auch als Tätigkeit auslegen, was Rot bedeutet hätte.

Auf einmal wird es heiß auf dem Feld. Marcel Schuhen wird nach einem hohen Ball von Stefan Kutschke angegangen, die Unparteiischen pfeifen die Situation ab. Daraufhin entsteht ein wildes Gerangel im Sandhäuser Strafraum. Jetzt ist das Schiedsrichtergespann gefragt.

Das 1:2 der Kieler wurde mittlerweile übrigens als Eigentor von Kristian Pedersen gewertet, der ja noch vor der Linie zu retten versucht hatte.

Karl und Kutschke behaken sich ganz ordentlich. Beide gehen permanent mit vollem Körpereinsatz zur Sache und führen auch die ein oder andere verbale Diskussion. Alles aber noch im Rahmen, sagt Günsch und lässt das Spiel erstmal weiter laufen.

Wie zielstrebig die Störche nach Ballgewinn umschalte können ist schon beeindruckend. Das erinnert fast am das alte Hannoveraner Modell unter Slomka. Seinerzeit hatten die Niedersachsen den überfallartigen Konterangriff perfektioniert. Die Devise: In zehn Sekunden nach Ballgewinn zum Abschluss kommen.

Viel Kuddelmuddel im Sandhäuser Strafraum: Bei Standards wirken die Gastgeber nicht sattelfest, eine Ingolstädter Ecke zeigt dies soeben deutlich. Doch der FCI bekommt einmal mehr keinen Fuß dazwischen, sodass Marcel Schuhen das Leder schließlich aufnehmen kann.

Aktuell nimmt sich die Partie sogar gemessen am Verlauf eine kurze Auszeit. Trotzdem muss Jakob Busk aufpassen und einen langen Ball erlaufen. Kingsley Schindler war schon wieder unterwegs.

Gelbe Karte für Marcel Gaus (FC Ingolstadt 04)
Zweite Gelbe im Spiel: Gaus ist gegen Klingmann einen Schritt zu spät und trifft den Sandhäuser deshalb nur am Knöchel. Dafür sieht der ehemalige Lauterer zu Recht Gelb.

In der Folge muss Schiri Willenborg das erste Mal mahnende Worte an einen Berliner richten, der sich da im Mittelfeld zu hart eingesetzt hatte. Bei diesem ansonsten fairen Spiel lässt der Unparteiische eine Karte aber noch stecken.

Wir nähern uns der Halbzeitpause. Setzt hier noch jemand zum Schlussspurt im ersten Durchgang an oder einigen sich SVS und FCI auf ein Remis zum Pausentee?

Damir Kreilach und Steven Skrzybski kommen bei zwei aufeinanderfolgenden Ecken für Berlin jeweils zum Kopfball, aber am Ende fehlen Zentimeter zum siebten Tor.

So schön dieses Offensivspektakel für den neutralen Zuschauer ist, die Abwehrketten betreiben keine Eigenwerbung. Wieviel Räume man dem Gegner jeweils gewährt ist schon Wahnsinn.

Die vielen Stockfehler führen dazu, dass es ganz schnell hin und her geht, weil Ballverluste an diesem Abend an der Tagesordnung sind. Allerdings schafft es kein Team, nach einem Ballgewinn mal Tempo zu zünden und das Spiel bis in das letzte Drittel schnell zu machen.

Tooor für Holstein Kiel, 3:3 durch Dominick Drexler
Einatmen durften wir, aber ausatmen schon nicht mehr! Einen normalen Befreiungsschlag der Gäste antizipiert Lewerenz wunderbar und geht die linke Flanke runter. Die Abwehr der Eisernen bleibt passiv, lässt den Kieler in Ruhe schauen und flanken. Der Rest ist dann für den mitgelaufenen Drexler am kurzen Pfosten nur noch Formsache.

Die Kieler bleiben aber am Strafraum und haben noch ein, zwei andere Gelegenheiten. Am Ende leistet sich Marvin Ducksch aber das Offensivfoul und wir atmen kurz durch.

Die nächste Riesenmöglichkeit, die Sukuta-Pasu nicht ausnutzt! Daghfous beweist einmal mehr seinen feinen Fuß und schickt den Torjäger auf die Reise. Der Torschütze vom vergangenen Wochenende ist allein auf weiter Flur, kann den mitgelaufenen Höler in der Mitte aber nicht bedienen, weil Brégerie ihn zustellt. So zieht er aus 12 Metern halbrechter Position selbst ab und scheitert zum zweiten Mal am sich groß machenden Hansen.

Schade! Die Ecke der Berliner bringt nichts ein, Kingsley Schindler forciert den Konter und setzt mit einem wunderbaren langen Ball Marvin Ducksch ein. Dieser Pass hätte eigentlich ein Tor verdient, aber Jakob Busk kann ausnahmsweise mal einen halten.

Eine halbe Stunde ist absolviert und wir haben noch keine Tore am Hardtwald zu verzeichnen. Der SV Sandhausen versucht sich weiter mit der schnellen Spielverlagerung auf die Flügel, da der FCI da besonders anfällig ist. Bisher können die Kurpfälzer den Schanzern aber nicht wirklich gefährlich werden.

Bei der nächsten Standard der Eisernen fällt einem Berliner der Bal im Fünfer fast vor den Fuß, aber die Störche können gerade noch so klären.

Tja und plötzlich führt Union Berlin hier mit 3:2! Markus Anfang wütet an der Seitenlinie rum, natürlich gefällt dem Trainer das Abwehrverhalten nicht. Aber auch Keller ist an der Seitenlinie aktiv und versucht das Geschehen endlich mal zu ordnen.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 3:2 durch Simon Hedlund
Dafür klingelt es auf der Gegenseite! Steven Skrzybski steckt auf Simon Hedlund durch, die Kieler Abwehr ist einmal mehr nicht auf der Höhe und Kenneth Kronholm muss zum dritten Mal hinter sich greifen.

Der Irrsinn nimmt weiter seinen Lauf als Marvin Ducksch frei auf Jakob Busk läuft und am Außenpfosten scheitert!

Die Aktion zeigt: Wenn Ingolstadt einmal Tempo aufnimmt, die Räume zwischen den Reihen ausnutzt und den SVS zu Fehlern zwingt, dann kann Gefahr aufkommen. Das nutzen die Schanzer bis dato aber viel zu selten, sodass das Spiel immer noch nicht so richtig auf Betriebstemperatur ist.

Das war schön gespielt! Cohen hat ein klasse Auge für Lezcano und schickt den Goalgetter halbrechts in den Strafraum. Schuhen ist jedoch zur Stelle und wehrt das Leder mit dem langen Bein ab.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 2:2 durch Steven Skrzybski
Die Fernsehregie wollte hier eben mal eine kurze Pause nutzen, um die Tore nochmal zu zeigen, aber von wegen! Dafür ist aber sowas von keine Zeit! Kreilach löffelt übersichtlich über die Abwehr in den durchstartenden Torschützen und der spitzelt das Leder dann frei vor Kronholm in die Maschen. Sah ein wenig nach Abseits aus, das wird noch aufzuklären sein.

Vorne bleiben die Berliner dagegen mehr als potent. Kenneth Kronholm muss sich gegen einen Schuss von Steven Skrzybski unheimlich lang machen, lenkt das Leder aber dann noch um den Pfosten.

Während im zweiten Spiel in Berlin schon drei Treffer gefallen sind, riecht es in Sandhausen nicht nach einem Treffer. Schnörkellos gespielte Angriffe sind auf beiden Seiten sehr selten, der Zug zum Kasten fehlt.

Es geht munter weiter: Hedlung gerät im Kieler Strafraum ins Straucheln, aber ein Pfiff bleibt richtigerweise aus. Kurz darauf wird Marvin Ducksch von rechts bedient und verfehlt per Kopf nur knapp das 3:1. Jakob Busk ist außer sich und macht seine Hintermänner zur Schnecke. Das ist aber auch wirklich teilweise vogelwild, was die Abwehr der Eisernen anbietet.

Und wie sich das gelohnt hat, dass Kingsley Schindler heute rechtzeitig fit geworden ist. Der Stürmer musste ja unter der Woche das Training abbrechen und erzielt dann hier binnen vier Minuten zwei Treffer.

Gelbe Karte für Korbinian Vollmann (SV Sandhausen)
Die erste Gelbe geht an den SV Sandhausen. Der 23-Jährige Vollmann will eine zweite Pille gegen Cohen zurückholen, geht aber mit gestrecktem Bein in den Zweikampf und muss sich deshalb über den Karton nicht beschweren.

Nach munteren Beginn wird das Spiel nun zunehmend zerfahrener. Beide Teams halten sich mit viel Mittelfeldgeplänkel auf, Strafraumszenen sind nur selten zu beobachten.

Der erste Eckball der Partie für den FCI bringt nichts ein: Die Hereingabe an den Fünfmeterraum geht durch Mann und Maus hinweg, am zweiten Pfosten lauert der aufgerückte Hauke Wahl. Allerdings bekommt der Verteidiger die Pille so unglücklich an den eigenen Fuß, dass er sie nicht kontrollieren kann und sie so ins Aus springt.

Es ist jedoch nicht nur die Härte, die der SVS stärker an den Tag legt. Vielmehr sind die Kurpfälzer das zielstrebigere Team, bieten schöne Seitenverlagerungen an und wirken griffiger im Angriffsspiel.

Das tat weh! Leart Paqarada langt gegen Florent Hadergjonaj an der linken Außenbahn zu und geht nur auf den Fuß des Schweizers. Dennoch verzichtet Günsch noch auf den ersten Karton der Partie, es gibt Freistoß für Ingolstadt.

Tooor für Holstein Kiel, 1:2 durch Kristian Pedersen (Eigentor)
Wahnsinn, Irre, was ist denn hier los!? Nächster Angriff, nächstes Tor! Und wie einfach das geht! Drexler steckt vor dem Strafraum auf den startenden Kollegen durch und der streichelt das Leder mit dem Außenrist an Busk vorbei in die rechte Ecke. Pedersen versucht noch vor der Linie zu retten, aber kommt zu spät und gibt so dem Bal sogar noch den entscheidenden Stoß mit.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:1 durch Damir Kreilach
Lange sitzt der Schock des Gastgebers nicht! Die Berliner kommen an eine Standard und wen immer die Störche da am Fünfer gedeckt haben, Kreilach gehörte nicht dazu! Der Mittelfeldmann kann ungehindert hochsteigen und versenkt den Kopfball in der linken Ecke.

Den Ingolstädtern ist durchaus anzumerken, wie groß der Druck ist. Ein kompletter Fehlstart mit zwei Niederlagen ist aus Sicht der Schanzer auf jeden Fall zu vermeiden. Deshalb scheut der FCI noch das Risiko und wirkt nicht wirklich befreit.

Gute Situation nicht ausgenutzt! Linsmayer geht gegen Schröck ungeschickt vor und foult den ehemaligen Kickers-Spieler aus Würzburg vier Meter vor dem eigenen Strafraum, aber Ingolstadt macht viel zu wenig draus und senst das Leder in Person von Lezcano in die Mauer.

Tooor für Holstein Kiel, 0:1 durch Kingsley Schindler
Aber was heißt hier begnügen!! Kingsley Schindler wird geschickt und ist plötzlich rechts auf und davon. Der erste Schuss geht noch zu zentral und wird von Jakob Busk geblockt, doch der Kieler kommt an den Nachschuss und lässt sich das dann nicht mehr nehmen.

So muss sich Kiel nach couragiertem Beginn aktuell ein wenig mit der Konterrolle begnügen.

Die ersten zehn Minuten sind absolviert und der SV Sandhausen lässt nicht zu, dass Ingolstadt sich gut einspielen kann. Die Schwarz-Weißen stören früh, setzen nach und holen sich im Mittelfeld viele zweite Bälle.

Die Schanzer suchen Stefan Kutschke in der Anfangsphase vor allem mit langen Bällen. Bereits gegen Union war es der Mannschaft von Maik Walpurgis schwer gefallen, das Spiel kreativ zu gestalten. Auch am Hardtwald ist das bisher noch wenig überraschend.

Aber der Druck der Eisernen zeigt weiterhin Wirkung! Kristian Pedersen fängt den nächsten Fehlpass der Gäste im aufbau ab, am Ende springt dabei aber nichts heraus.

Von diesen ersten Wirkungstreffern beeindruckt ziehen sich die Störche aktuell ein wenig zurück.

Es ist schön anzusehen, wieviel Dampf von Beginn an drin ist. Kiel passt bei einer Standard nicht auf und lässt sich durch eine kurze Ausführung düpieren. Marcel Hartel dringt über links in den Strafraum ein und findet mit einer flachen Hereingabe Damir Kreilach. Doch der Mittelfeldmann wird am Fünfer noch ausreichend gestört und bringt das Leder nicht auf den Kasten.

Die Gastgeber versuchen es oft über die Flügel und wollen Ingolstadts Dreierkette hinten drin über die Korridore in Verlegenheit bringen. Das klappt in der Anfangsphase ganz gut, die Gäste müssen zunehmend vor der eigenen Hütte kehren.

Der Mut der Gäste wird dann aber postwendend fast bestraft. Weit aufgerückt bekommt Union Räume und läuft den Konter in Gleichzahl. Damir Kreilach eigentlich links sowie rechts Abspieloptionen, aber versucht es in der Zentrale lieber selber. Gemessen an dem schwachen Abschluss war das die falsche Option.

Abtasten ist jedenfalls nicht angesagt - beide Teams spielen von Beginn an mit offenem Visier und versuchen, den Gegner mit frühem Pressing unter Druck zu setzen.

Auf der anderen Seite muss das 1:0 fallen! Daghfous hat ein feines Auge für Vollmann, der in die Schnittstelle geschickt wird. Vollmann hebt an der Strafraumgrenze den Kopf und sieht Sukuta-Pasu halblinks mitlaufen. Mit dem Außenrist legt er herüber auf den Goalgetter, der in dieser Situation den Führungstreffer erzielen muss, seinen Rechtsschuss aber knapp neben den langen Pfosten jagt.

Hadergjonaj ist bekannt für seine guten Flanken, früh im Duell setzt er zum ersten Mal zur Hereingabe in die Mitte an. Dort fehlt jedoch der eingelaufene Mitspieler, sodass sich keine Chance ergibt.

Der erste Abschluss geht dann auch an die Gäste, Alexander Mühling fehlen aus der zweiten Reihe dann aber doch ein paar Meter.

Aber auch Kiel macht früh deutlich, dass man durchaus mitspielen will und geht im Mittelfeld aggressiv in die Zweikämpfe.

Die Stimmung ist wie erwartete von Beginn an mitreißend. Union übernimmt sofort die Initiative und setzt sich in der Hälfte des Aufsteigers fest.

Eine Veränderung nehmen beide Teams im Vergleich zum Saisonstart vor: In der Innenverteidigung des SVS ersetzt Tim Knipping Tim Kister. Kister hatte sich im gestrigen Abschlusstraining verletzt. Auf Seiten der Gäste rückt Florent Hadergjonaj in die Startformation, Phil Neumann nimmt zunächst auf der Bank Platz.

Die Murmel rollt. Die in roten Trikots mit schwarzen Streifen agierenden Schanzer haben das Match von rechts nach links eröffnet. Sandhausen hat sich klassische Schwarz-Weiße Jerseys übergestreift.

Genug der Vorrede, jetzt zählt es auf dem Platz! Die erste Halbzeit läuft.

Die Spieler sind auf dem Feld angekommen, Kulovits und Matip tragen die Seitenwahl aus - diese gewinnt der Kapitän des SVS und beantragt den Seitenwechsel. Die Schanzer werden das Match dementsprechend eröffnen.

Sandhausen oder Ingolstadt - wer kommt nach dem schleppenden Auftakt der jungen Saison heute in Schwung? In wenigen Minuten wissen wir mehr, wenn das Duell am Hardtwald angepfiffen wird. Viel Spaß dabei!

Geleitet wird die Freitagabend-Begegnung vom Unparteiischengespann um Christof Günsch. Der 31-Jährige aus Battenberg ist im letzten Jahr in die zweite Liga aufgestiegen und leitet heute seine neunte Partie im Unterhaus. Günsch wird von Rafael Foltyn und Julius Martenstein an den Seitenlinien unterstützt, als Vierter Offizieller ist Marcel Schütz im Einsatz.

Schanzer und Kurpfälzer traten zuletzt in der Meistersaison des FCI 2014/2015 gegeneinander an. Sandhausen gewann im Audi Sportpark mit 3:1 und der FCI siegte mit 3:0 im BWT-Stadion am Hardtwald. Insgesamt gab es bereits zehn Begegnungen der Teams, in der Regionalliga Süd, der dritten sowie der zweiten Liga. Dabei sind die Ingolstädter in der Bilanz mit vier Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen leicht im Vorteil.

Ob das dann Früchte trägt oder Kiel eine erste kleine Überraschung erzwingen kann, das werden die kommenden 90 Minuten zeigen! Frank Willenborg leitet als Hauptschiedsrichter die Partie, an den Seitenlinien assistieren Holger Henschel sowie Guido Kleve.

Grund, Trübsal zu blasen, sah Co-Trainer Michael Henke aber nicht. In einem Topspiel habe man sich auf Augenhöhe bewegt, lediglich das Quäntchen Glück habe gefehlt. "Wir haben eine lange Saison vor uns. Ein Spiel ist jetzt weg, das nächste kommt. Mit unserer Qualität werden wir unsere Punkte noch machen", spricht er seiner Mannschaft Mut zu und betonte, man müsse jetzt dafür sorgen, dass diese nicht direkt an sich zweifele. Gleichzeitig warnt Henke vor dem nächsten Gegner. "Sandhausen muss man voll ernst nehmen, die spielen schon seit einigen Jahren eine überraschend gute Rolle." Neuzugang Tobias Schröck schlug in die gleiche Kerbe: "Sandhausen auswärts zu spielen, ist ganz ganz schwer. Die kämpfen um jeden Zentimeter, wir müssen Gas geben."

So können dann auch beide Seiten auf die Elf zurückgreifen, die bereits am letzten Wochenende auf dem Platz stand. Von Veränderungen zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sehen die Trainer noch ab. Dabei hatte Jens Keller im Vorlauf noch begrüßt, aktuell die Qual der Wahl zu haben. Gastgeschenke will der Übungsleiter übrigens keine verteilen. Obwohl man der Favorit sei habe man sich intensiv auf Kiel und deren besondere Spielanlage vorbereitet.

Kiel-Coach Markus Anfang forderte daher von Beginn an, die Zweikämpfe anzunehmen und robust zu sein. Einen ähnlichen Fehlstart wie gegen Sandhausen muss man verhindern, sonst wird es in Berlin natürlich schwer. Personell gab es Entwarnung bei Kingsley Schindler, der unter der Woche das Training abbrechen musste, aber rechtzeitig wieder fit wurde.

Während der SVS dennoch immerhin einen Punkt mit auf die Heimfahrt nehmen konnte, wartet der FC Ingolstadt 04 noch auf die ersten Zähler der jungen Saison. Der Heimauftakt des letztjährigen Erstligisten ging in die Hose, gegen den 1. FC Union Berlin stand am Ende ein ernüchterndes 0:1 zu Buche. Die Schanzer hatten in einem wilden Schlagabtausch gute Möglichkeiten, selbst in Führung zu gehen, präsentierten sich aber nicht kaltschnäuzig genug.

In der Tat muss der heutige Gast in diesen Tagen ein wenig die Balance zwischen Staunen und hartem Ligaalltag finden. Vor einer Woche fremdelte man noch ein wenig und wäre gegen Sandhausen fast kalt erwischt worden. Man lag schon 0:2 zurück und konnte erst in der buchstäblich letzten Sekunde noch einen Punkt retten. Heute steht dann vor 20.000 Zuschauern das nächste Highlight an, von der Kulisse darf man sich aber in erster Linie nicht einschüchtern lassen.

"Wir spielen sehr gute 35 Minuten, gehen durch den Elfmeter und den Sonntagsschuss von „Klinge“ mit 2:0 in Führung. Es läuft eigentlich sehr gut für uns, bei so einem Auswärtsspiel kann uns nichts Besseres passieren", analysierte ein enttäuschter Trainer Kenan Kocak. "Als wir uns von der Drangphase der Kieler befreien können, fällt das 1:2, nach einem einfachen langen Ball, als wir uns zwischen den Ketten schlecht verhalten haben. Und dann mit der letzten Aktion in der 94. Minute das 2:2 durch einen Freistoß. Natürlich ist man dann enttäuscht. Wir werden daraus unsere Lehren ziehen".

Mit einem 1:0-Auswärtssieg ist die Saison am ersten Spieltag für die Eisernen schon einmal gut losgegangen. Umso mehr freut man sich nun auf den Auftakt an der alten Försterei. Stürmer Sebastian Polter gab im Vorfeld selbstbewusst den Weg vor und forderte den Heimsieg. Wenn man sein Spiel durchbringe, sei man schwer zu schlagen. Allerdings würde Kiel auch noch ein wenig von der Aufstiegseuphorie leben.

Beim Aufsteiger Holstein Kiel lagen die Kurpfälzer schon mit 2:0 in Front und hatten alle Trümpfe in der Hand – allerdings ließ der SVS die Störche aus dem hohen Norden nach dem Seitenwechsel wieder herankommen, beschränkte sich zu sehr auf Verwaltung und vergab eine mögliche Vorentscheidung zum 3:0, als Richard Sukuta-Pasu einen Schuss aus kürzester Distanz über die Latte fegte. Was folgte, war der Kieler Anschlusstreffer und die absolute Ekstase des Liganeulings, als dieser in der Nachspielzeit sogar noch ausgleichen konnte.

Die Kurpfalz putzt sich heraus, der SV Sandhausen startet in die Heimspiel-Saison 2017/2018. Zum ersten Spieltag am Hardtwald erwartet der Tabellenzehnte des Vorjahres direkt einen der Aufstiegskandidaten: Absteiger FC Ingolstadt 04 gastiert beim SVS, der nach dem Remis in der vergangenen Woche auf den ersten Sieg brennt. Der Dreier wäre auch schon am Wochenende möglich gewesen: Zum Auftakt verschenkte der SV Sandhausen jedoch auf fast spektakuläre Weise drei sicher geglaubte Punkte.