Fazit:
Was für ein unfassbarer Schlussabschnitt von Žalgiris Kaunas! Der litauische Serienmeister fegt ALBA Berlin vom Parkett und feiert einen 88:81-Erfolg. Dabei begann das Team von Israel González selbst mit einem fantastischen ersten Viertel, in dem der Gegner in Grund und Boden gespielt wurde. Mit zunehmender Zeit wurde die Hausherren allerdings immer stärker, haben die Fans zurückgeholt und sich letztlich in einen Rausch gespielt. Als Matchwinner darf neben Keenan Evans auch Edgaras Ulanovas jubeln, der mit 21 Zählern der punktbeste Akteur des Spiels wird. Nun haben die Albatrosse eine weitere Pause von sechs Tagen vor sich. Am kommenden Donnerstag steht dann das deutsche EuroLeague-Duell gegen den FC Bayern München auf dem Programm.

Kaunas hat natürlich alle Zeit der Welt und lässt die Sekunden verstreichen. Selbst ein erfolgreicher Distanzwurf von Jaleen Smith dürfte zu spät kommen – acht Sekunden vor Schluss fehlen vier Punkte und die Hausherren sind in Ballbesitz.

Selbstredend: Die Halle tobt und die Albatrosse sind nun mehr als sichtbar beeindruckt. Inzwischen steht Žalgiris bei 31 Zählern in diesem Viertel.

Jetzt rollt eine grün-weiße Lawine über Berlin hinweg! Laurynas Birutis schmeißt einen weiteren Dreier in die Maschen. Nur wenige Augenblicke später verursacht Tamir Blatt einen Turnover, der von Ignas Brazdeikis gnadenlos bestraft wird.

Das Momentum wechselt quasi im Sekundentakt hin und her – dementsprechend offen ist der Ausgang.

Yannick Wetzell zeigt Nerven! Kaunas schickt den Neuseeländer an die Freiwurfelinie, der aber beide Versuche neben das Ziel setzt. Im Gegenzug lässt sich Ignas Brazdeikis die Chance nicht entgehen und bringt Žalgiris in Führung.

Und plötzlich ist die Mannschaft von Israel González wieder in Front, weil Luke Sikma den siebten Assist von Tamir Blatt nutzt!

Aber: Die Albatrosse lassen nicht nach, halten den Anschluss und auch Keenan Evans ist nur ein Mensch, der tatsächlich mal einen Fernwurf aus halblinker Lage vergibt.

Uff! Das Spiel ist komplett gedreht. Mittlerweile legen die Gastgeber eine unglaubliche Leidenschaft an den Tag und kommen diesmal über die Mitteldistanz und Rolands Šmits zum Erfolg.

Dass sich ein enges Duell entwickelt, kommt nicht überraschend. Die Gesamtbilanz der beiden Vereine ist vollkommen ausgeglichen. Sowohl Berlin als auch Kaunas haben fünf Siege auf ihrem Konto, wer erarbeitet sich in dieser Hinsicht nun einen Vorteil?

Wahnsinn! Keenan Evans ist gar nicht mehr zu bremsen und hämmert den nächsten Drei-Punkte-Wurf rein – Ausgleich.

Keenan Evans schwebt aktuell auf Wolke sieben und bringt seine Mannschaft im Alleingang wieder in Schlagdistanz! Lange stand der US-Amerikaner bei null Punkten, jetzt verwandelt er gleich der Distanzwürfe hintereinander.

Mit 15.000 anwesenden Zuschauern ist die Arena mal wieder ausverkauft – und die Fans sorgen gerade für einen ohrenbetäubenden Lärm. Berlin darf sich von der Kulisse nicht einschüchtern lassen.

Jetzt wird's hier eng! Das Team von Kazys Maksvytis greift sich hinten den Ball und bläßt direkt zum Gegenangriff, den Keenan Evans per Dreier bestmöglich vollendet.

Richtiger Spielfluss kommt in dieser Phase kaum. Nach wie vor ist die Partie von zahlreichen Unterbrechungen geprägt.

Wichtiges Zeichen der Gäste: Aus der Ferne schließt Gabriele Procida einen ALBA-Angriff erfolgreich ab und dämpft den jüngsten Aufschwung der Gastgeber wieder ein.

Die Entscheidung steht bevor – noch zehn Minuten müssen sich die Albatrosse in Kaunas durchbeißen.

Viertelfazit:
Der Auswärtssieg ist zum Greifen nahe! In einem spektakulären Viertel leitete Žalgiris Kaunas zunächst die Aufholjagd ein und setzte ALBA Berlin gehörig unter Druck. Die Mannschaft von Israel González behielt allerdings die Nerven, traf munter von draußen und darf sich vor den finalen zehn Minuten auf eine 61:54-Führung verlassen.

Das Team von Kazys Maksvytis bleibt gefährlich, doch Berlin präseniert sich einfach eiskalt. Jaleen Smith baut den Vorsprung an der Freiwurflinie wieder etwas aus.

Ganz stark! Die Albatrosse schnappen sich gleich zwei Rebounds in der Offensive und spielen Jaleen Smith in der Mitte frei, dessen Dreier ebenfalls fällt.

Nun scheint sich das Zwischenhoch von Žalgiris wieder verzogen zu haben! Tamir Blatt legt sofort nach und schmeißt einen weiteren Drei-Punkte-Wurf in das Ziel. Kaunas Coach Kazys Maksvytis nimmt sofort das nächste Time-Out.

Da ist die dringend benötigte Entlastung für Berlin! Tamir Blatt hat an der linken Dreierlinie alle Zeit der Welt und wirft die Kugel platziert in die Rundung.

Kaunas wird gut verteidigt, bleibt aber im Angriff lange geduldig. Schließlich steht der auffällige Rolands Šmits im rechten Post blank und schmeißt den Zweier ins Ziel – ein ganz wichtiger Treffer in der Druckphase der Hausherren.

ALBA findet vorne lange keine Lösungen mehr, ehe Ben Lammers unter dem Korb einen starken Pass von Tamir Blatt empfängt und vollstreckt.

Jetzt ist die Halle zurück! Rolands Šmits hämmert einen Dreier von links in die Maschen und verkürzt den Rückstand seiner Mannschaft auf nur noch sieben Zähler.

Die beiden punktbesten Spieler der Begegnung kommen aktuell aus den Reihen der Gäste. Sowohl Louis Olinde als auch Johannes Thiemann haben acht Zähler auf dem persönlichen Konto.

Unsicherer Wiederbeginn auf beiden Seiten: Für die Hausherren vergibt Keenan Evans aus dem Zwei-Punkte-Bereich. Auf der Gegenseite leistet sich Tamir Blatt einen Einwurffehler und verursacht damit seinen dritten Turnover des Abends.

Der zweite Durchgang im Žalgirio-Arena läuft! Schaukelt ALBA das Polster nach Hause oder schlägt Kaunas noch zurück?

Halbzeitfazit:
Was für ein Auftritt in der ersten Halbzeit! ALBA Berlin hat den Hexenkessel von Žalgiris Kaunas leise gespielt und liegt mit 44:32 vorne. Vor allem im ersten Viertel hat die Mannschaft von Israel González ihr Tempospiel gnadenlos durchgedrückt und die Hausherren damit ordentlich überrumpelt. Nach mehreren Wutreden des gegnerischen Trainer Kazys Maksvytis haben die Gastgeber zwar etwas Zugriff gefunden, konnten dem hohen Selbstvertrauen des deutschen Vertreters aber nicht gänzlich brechen. Erst in den letzten Sequenzen ging Berlin die totale Souveränität abhanden.

Das ist zu leicht! 4,3 Sekunden muss Kaunas in der eigenen Hälfte einwerfen. Trotzdem rennt Lukas Lekavičius einfach an allen vorbei und vollendet per Korbleger.

Unmittelbar vor der Halbzeitpause ist die Partie aufgrund vieler Unterbrechungen ziemlich zerfahren. Dabei kommt auch der ALBA-Offensivmotor zum ersten Mal ins Stocken. Jaleen Smith lässt gleich zwei Möglichkeiten aus.

Dennoch wird die Begegnung nun offener geführt. Zwei erfolgreiche Freiwürfe von Louis Olinde führen aber dazu, dass die Gäste von der Spree kaum etwas von ihrem großen Vorsprung einbüßen.

Inzwischen ist Kazys Maksvytis gar nicht mehr zu bremsen und schreit während der nächsten Auszeit wild umher.

Im Fast-Break knabbert Edgaras Ulanovas den Rückstand ab und holt damit die Halle zurück. In der Folge leisten sich die Albatrosse zwei weitere Turnover, die jedoch nicht bestraft werden.

Aber: Die Mannschaft von Kazys Maksvytis tritt nun ein wenig aggressiver auf – wird auch höchste Zeit.

Auf beiden Seiten wird munter durchgewechselt. So darf beim deutschen Vertreter unter anderem Yannick Wetzell ran, der sich unbedrängt einen Rebound schnappt und zwei lockere Punkte einsammelt.

Bei den Hausherren ist momentan kaum Besserung in Sicht. In diesem Spielabschnitt dauert es über drei Minuten, ehe Rolands Šmits die ersten Zähler markiert.

Hat der litauische Serienmeister eine passende Antwort parat? Auch die Zuschauer sind mittlerweile deutlich ruhiger geworden. Vorerst nicht, denn Gabriele Procida bugsiert aus dem Zentrum einen weiteren Dreier perfekt in die Rundung.

Kleine Randnoitz: Die Albatrosse haben alleine im ersten Viertel insgesamt zehn Assists gesammelt – ein absurder Wert.

Weiter geht’s in der Žalgirio-Arena! Žalgiris-Trainer Kazys Maksvytis wirkt im Übrigen mächtig angefressen.

Viertelfazit:
Der erste Spielabschnitt ist rum! Zu Spielbeginn sind die Albatrosse hervorragend aus der Kabine gekommen, haben sich vor allem durch Louis Olinde rasch abgesetzt und führen komfortabel mit 25:13. Dagegen hat Žalgiris Kaunas sowohl vorne als auch hinten noch arge Probleme mit dem passenden Tempo.

ALBA lässt sich davon allerdings überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und stellt den alten Abstand durch Jaleen Smith sofort wieder her – souveräner Auftritt bis zu diesem Zeitpunkt.

Kuriose Aktion: Vor zwei Minuten hat das Kampfgericht versehentlich zwei Zähler zu viel für Berlin aufgeschrieben. Nach langen Diskussionen mit Israel González und Kazys Maksvytis haben die Schiedsrichter aber nun der richtigen Spielstand auf die Anzeigetafel gebracht.

Auf beiden Seiten fällt in dieser Phase nicht viel, so können die Gäste ihr Polster problemlos halten.

Es wird deutlich, dass Kaunas in der Offensive nicht über die ganz schnellen Spielzüge verfügt. Vielmehr stehen Faktoren wie Kampf und eine gute Physis im Vordergrund.

Žalgiris-Headcoach Kazys Maksvytis ist mit der Anfangsphase seines Team nicht zufrieden und nutzt sein erstes Time-Out. Dennoch finden die Gastgeber in der Folgeaktion kein Durchkommen.

Das Traumjahr von Louis Olinde geht offenbar weiter: Aus der Ferne netzt der 24-Jährige gleich zwei Dreierversuche hintereinander ein und bestätigt seine unfassbare Effizienz.

Übrigens: Neben langzeitverletzten Marcus Eriksson fehlt bei den Albatrossen nur Maodo Lô, der am Dienstag im Trainer über Schmerzen im Fuß klagte. Jaleen Smith hatte auch Nationalspieler Johannes Thiemann hatte dagegen kürzlich ihre Comebacks gefeiert.

Stark! Luke Sikma packt ein erfolgreichen Alley-Oop-Anspiel auf Christ Koumadje, der den Ball in den Korb schweißt.

Da sind die ersten Highlights an diesem Abend! Tamir Blatt hämmert den Ball aus Downtown humorlos in die Rundung. Im direkten Gegenangriff zieht Laurynas Birutis nach und besorgt erneut den schnellen Ausgleich für Kaunus.

Im zweiten Anlauf verwertet aber Christ Koumadje ein feines Anspiel von Luke Sikma unter dem Korb. Auf der Gegenseite meldet Rolands Šmits auch die Hausherren in der Partie an.

Los geht’s in der Žalgirio-Arena! Luke Sikma schnappt sich den Sprungball und leitet den ersten Gäste-Angriff ein, an dessen Ende Christ Koumadje aus dem Zweierbereich vergibt.

Die Starting-Five sind bereits veröffentlicht: ALBA-Coach Israel González schickt zu Beginn Malte Delow, Tamir Blatt, Louis Olinde, Luke Sikma sowie Christ Koumadje auf das Parkett.

Kaunas ist in dieser Saison speziell vor den eigenen Zuschauern wieder eine richtige Macht und dort noch ungeschlagen. Bislang mussten sich der amtierende EuroCup-Champion Virtus Bologna (68:65) und der FC Barcelona (73:72) in der Žalgirio-Arena geschlagen geben. Ohnehin ist der Klub aber seit diesem Sommer im Aufschwung, was unter anderem an der Verpflichtung von Ignas Brazdeikis liegt. Der in Kanada aufgewachsene Small Forward spielte die letzten drei Jahre in der NBA für New York, Philadelphia und Orlando.

Die Berliner hatten nach dem deutlichen BBL-Auswärtssieg in Rostock (104:70) vier Tage Zeit, um durchzuschnaufen. Nun blickt Israel González einer kniffligen Aufgabe entgegen. „Im Vergleich zum letzten Jahr spielt Kaunas mit einer höheren Intensität und Energie. Sie haben auf jeder Position Spieler, die groß und athletisch sind und vollen Einsatz zeigen. Wir müssen uns auf ein mental herausforderndes Spiel einstellen und am Freitag aus unseren eigenen Rebounds schnell in die Offensive umschalten“, weiss der ALBA-Trainer.

Nach einem Traumstart auf der internationalen Bühne hat ALBA zuletzt zwei Rückschläge kassiert und gegen Anadolu Efes (74:78) sowie Valencia Basket (73:87) verloren. Dennoch ist die Mannschaft von Headcoach Israel González nach wie vor im Soll und belegt einen guten sechsten Platz. Aber: Auch Žalgiris Kaunas präsentiert sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert und lauert hinter den Playoff-Rängen. Insgesamt acht litauische Nationalspieler tragen mittlerweile das Trikot der Hausherren.

Einen wunderschönen guten Abend und herzlich willkommen zum 6. Spieltag der EuroLeague! ALBA Berlin hat beim litauischen Serienmeister Žalgiris Kaunas eine harte Nuss zu knacken. Tip-Off in der Žalgirio-Arena ist um 19 Uhr.