Fazit:
Ein heißer Tanz im Audi-Sportpark endet mit einem 4:2-Heimsieg für die Schanzer, die nach oben schauen dürfen und Lila-Weiß noch tiefer in die Krise schießen. Nach Grønnings Dreierpack und Kopacz' Treffer scheint die Messe gelesen, doch der VfL sammelt die letzten Kräfte ein und verkürzt per Doppelschlag. Die anschließende Rote Karte für Beermann verhindert ein echtes Schlussfeuerwerk. Osnabrück bleibt die Schießbude der Liga, auch heute sind es die defensiven Probleme, die einen Punktgewinn verhindern.

Sebastian Grønning, Man of the Match, holt sich nach drei Treffern seinen verdienten Sonderapplaus ab.

Natürlich ist in fünf Minuten Nachspielzeit noch etwas möglich, doch die Gäste scheinen geschlagen. Grønning verpasst seinen vierten Treffer nur knapp. Er kommt im Strafraum an den Ball, tanzt zwei Gegenspieler aus, doch verpasst den richtigen Abschlussmoment.

Es scheint so, als hätten die zehn verbliebenen VfL-Spieler nicht mehr die Körner, um es nochmal ernsthaft zu versuchen. Welch ein Bärendienst von Beermann, denn mit voller Mannesstärke wäre sicherlich mehr drin gewesen.

Gelbe Karte für Lion Semić (VfL Osnabrück)
Der eingewechselte Semić legt Grønning in der Vorwärtsbewegung, Gelb ist die Folge.

Costly geht nach einem Zweikampf mit Engelhardt zu Boden und muss behandelt werden. Die Schanzer haben es offensichtlich nicht besonders eilig.

Was passiert hier noch in der Schlussphase? Für die letzten Minuten ist selbst der Ausdruck "vogelwild" zu wenig. Die Lila-Weißen sahen schon wie die sicheren Verlierer aus, dann folgen zwei Tore in derselben (!) Spielminute und anschließend brennen bei Beermann die Sicherungen durch.

Rote Karte für Timo Beermann (VfL Osnabrück)
Die Ereignisse überschlagen sich - Beermann fliegt vom Platz! Der Osnabrücker geht ohne Rücksicht auf Verluste von hinten in die Beine von Fröde. Michel zückt sofort die Rote Karte.

Tooor für VfL Osnabrück, 4:2 durch Dave Gnaase
Das gibt es doch gar nicht, zwei Tore innerhalb einer Minute! Die Schanzer verlieren sofort nach dem Anstoß den Ball, die Gäste preschen nach vorne. Müller legt zurück auf Gnaase, der angelaufen kommt und die Kugel von der Strafraumnkante kompromisslos ins rechte Eck wuchtet.

Gelbe Karte für Marcus Müller (VfL Osnabrück)
Der Vorlagengeber möchte sofort weitermachen und reißt Funk die Kugel aus den Händen - Gelb.

Tooor für VfL Osnabrück, 4:1 durch Ba-Muaka Simakala
Der anschließende Freistoß führt zum Ehrentreffer. Ajdini schlägt den Freistoß lang in den Sechzehner, genau auf den Kopf von Simakala, der aus zwei Metern einnickt.

Gelbe Karte für Berkay Öztürk (FC Ingolstadt 04)
Öztürk legt Semic kurz vor dem Sechzehner. Es gibt Freistoß aus halblinker Position für den VfL.

Wulff kommt freistehend aus zwölf Metern zum Abschluss, doch drischt die Kugel genau auf den Körper von Cvjetinovic.

Jonsson mit der Fußabwehr! Mit einer Kopie des 4:0 gelingt dem FCI beinahe das fünfte Tor. Wieder ist es Costly über rechts, der diagonal zu Kopacz an den langen Pfosten spielt. Diesmal scheitert er jedoch am exzellent reagierenden VfL-Schlussmann.

Wechsel auf beiden Seiten: Sabrina Wittmann nutzt die komfortable Führung und gibt jüngeren Spielern etwas Einsatzzeit, bei den Gästen geht es nur noch um Schadensbegrenzung.

Niehoff versucht es von der Strafraumkante mit einem Flachschuss, Funk ist zur Stelle und packt zu.

Die aktive Fanszene des VfL Osnabrück packt die Sachen zusammen und verlässt das Stadion. Welch ein Debakel für das Drittligaschlusslicht.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 4:0 durch David Kopacz
Es wird so richtig deutlich: Der Angriff der Hausherren rollt über rechts, Costly hat viel Platz und legt den Ball steil an den langen Pfosten für Kopacz auf, der aus wenigen Metern einschiebt.

Engelhardts Kopfball nach einer Freistoßflanke geht rechts am Tor der Schanzer vorbei. Die Lila-Weißen geben sich noch nicht auf.

Immerhin mal ein Osnabrücker Warnschuss aus der zweiten Reihe. Doch der Ball geht rechts vorbei, Funk muss nicht eingreifen.

Das 3:0 dürfte schon eine Art Vorentscheidung sein. Es ist kaum vorstellbar, dass die Niedersachsen hier und heute noch drei Mal treffen. Wahrscheinlich wird es der nächste bittere Abend für den Zweitliga-Absteiger.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 3:0 durch Sebastian Grønning
Alles das, was sich der VfL in der Pause wohl vorgenommen hat, wird durch das dritte Tor von Sebastian Grønning zunichte gemacht. Zunächst bekommt Deniz Zeitler rechts vorm Tor den Ball, verdribbelt sich beinahe noch und legt ab. Wie schon beim 2:0 kommt Grønning von hinten und steht auch diesmal goldrichtig. Keeper Lukas Jonsson hat bei seinem wuchtigen Schuss ins lange Eck keine Chance.

Mit einem offensiven Wechsel bei den Gästen beginnt der zweite Durchgang.

Halbzeitfazit:
Der doppelte Grønning (20. + 33.) besorgt eine komfortable Pausenführung für die Gastgeber, die verdient in Führung liegen. Der VfL Osnabrück ist hinten merklich überfordert und über weite Strecken unsortiert. Zudem fehlt den Lila-Weißen das Spielglück, als Costly den Schuss von Amoako kurz vor dem 2:0 auf der Linie klärt. Die Aufgabe im zweiten Durchgang könnte für die Reimers-Elf kaum größer sein.

Müller setzt sich auf der rechten Seite resolut durch und passt in die Zentrale. Dort haben die FCI-Defensiven einige Probleme zu klären. Simakalas Versuch wird geblockt.

Die Partie hat sich nach der ereignisreichen Phase nun wieder etwas beruhigt. Der FCI überlässt dem Tabellenletzten den Ball nun mehr, doch es mangelt an Kreativität im letzten Drittel.

Gelbe Karte für Benjamin Kanurić (FC Ingolstadt 04)
Der Ingolstädter Mittelfeldmann sieht nach einem Foulspiel am Mittelkreis die Gelbe Karte.

Der Spielverlauf steht sinnbildlich für die völlig verkorkste Spielzeit der Gäste. Nachdem sie sich halbwegs vom ersten Gegentor erholt haben, vergeben sie eine große Möglichkeit und kassieren postwendend das nächste.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 2:0 durch Sebastian Grønning
Ist das bitter für den VfL Osnabrück, auf die Riesenchance folgt der zweite Gegentreffer. Grønning erhält einen langen Ball und steckt zu Zeitler durch, der alleine aufs Tor zu stürmt. Jonsson bleibt lange stehen und wehrt den Flachschuss mit dem Fuß nach vorne ab. Aus dem Rückraum rauscht Grønning an und hat keine Mühe, den Ball aus 10 Metern ins halbleere Tor zu schießen - Doppelpack.

Costly klärt auf der Linie! Das ist die große Möglichkeit für die Gäste zum Ausgleich. Zunächst holt Simakala nach einem sehenswerten Dribbling eine Ecke hinaus. Im Anschluss an diese kommt Amoako aus spitzem Winkel zum Abschluss, der Schuss rauscht an Funk vorbei, doch Costly hat aufgepasst und klärt gerade noch rechtzeitig mit dem Kopf.

Jetzt kommt Zeitler angelaufen und versucht über links in den Strafraum des VfL zu gelangen. Trotz eines schönen Dribblings verliert der Youngster die Kugel.

Jonsson passt auf und klärt einen langen Ball in die Spitze weit vor seinem Kasten bevor Grønning sich den Ball schnappen kann. Bei Osnabrück geht derzeit nicht viel zusammen.

Der Zwischenstand geht in Ordnung. Nach der highlightlosen Anfangsphase dreht der FCI auf, hat durch Lorenz die erste richtig gefährliche Chance, bevor Grønning kurz darauf einsetzt.

Der Schanzer-Express rollt an, die Gastgeber sind durch den Führungstreffer euphorisiert. Keidels Ecke auf den ersten Pfosten wird jedoch geklärt.

Tooor für FC Ingolstadt 04, 1:0 durch Sebastian Grønning
Der erste gut herausgespielte Angriff der Schanzer führt zum ersten Treffer. Über links gelangt das Leder zu Kopacz, der den Ball freistehend halbhoch zu Grønning in den Sechzehner spielt. Der Torjäger macht seinem Ruf alle Ehre, dreht sich geschickt um die eigene Achse und trifft unten rechts.

Jonsson mit einem starken Reflex! Der anschließende Freistoß wird richtig gefährlich. Keidel tritt den Ball scharf vors Tor, Lorenz steigt in der Mitte des Sechzehners am höchsten und köpft in Richtung des rechten Ecks. Jonsson reagiert blitzschnell und wehrt den Kopfball ab.

Gelbe Karte für Dave Gnaase (VfL Osnabrück)
Gnaase trifft Costly auf Höhe der Eckfahne am Fuß, der Ball war schon lange weg. Nach Hinweis des Assistenten zückt Michel die erste Gelbe Karte des Spiels, es ist die Fünfte für Gnaase in dieser Spielzeit, er wird nächste Woche gegen Aachen fehlen.

Beermann schießt aus spitzem Winkel deutlich übers Tor, es ist der erste Abschluss dieser Partie. Kurz darauf kommt Niehoff über links, doch findet keinen Mitspieler in der Mitte, Funk packt zu. Der VfL ist das etwas aktivere Team in der Anfangsphase.

Dank eines langen Einwurfs von Ajdini bekommt die Schanzer-Defensive immerhin mal etwas zu tun. Doch die Situation ist schnell bereinigt, es entsteht keine Gefahr.

Müller haut Keidel am gegnerischen Strafraum um und wird von Referee Michel verwarnt. Die Karte bleibt erstmal stecken, doch viele Vergehen dieser Art darf sich der Lila-Weiße nicht erlauben.

Höheres Tempo in diesem Spiel gibt es bislang nicht. Es ist ein ruhiger Beginn in Oberbayern.

Nun nähert sich der FCI zum ersten Mal dem gegnerischen Tor an. Costlys hoher Ball findet keinen Abnehmer in der Mitte.

Der erste Vorstoß des Spiels kommt von Kayo. Der Osnabrücker kommt über die linke Seite und möchte in den Sechzehner flanken, doch sein Versuch überquert die Torauslinie.

Auf geht's! Im Audi-Sportpark rollt der Ball. Geleitet wird die Partie von Schiedsrichterin Fabienne Michel aus Mainz.

Bei den Schanzern wird dreifach rotiert. Anstelle von Besuschkow, Borkowski und Deichmann spielen heute Kopacz, Plath und Zeitler von Beginn an. Osnabrück setzt noch zwei Wechsel mehr drauf: Tesche sitzt auf der Bank, Gyamfi und Zwarts sind gesperrt, Conus und Wiemann sind krank. An ihrer Stelle beginnen Amoako, Beermann, Karademir, Kehl und Niehoff.

Die Lila-Weißen sind sich durchaus der gravierenden Situation bewusst und haben in der Länderspielpause das Trainerteam erweitert. Ein neuer Co-Trainer, ein neuer Videoanalyst und sogar ein Mentaltrainer sollen dazu beitragen, das Schlimmste zu verhindern. Cheftrainer Reimers hat klare Anforderungen an seine Mannen: „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und auf das, was wir auf den Platz bringen wollen."

Die Hausherren haben nach einem schwierigen Saisonstart in die Spur gefunden und sind seit sieben Spielen ungeschlagen. Cheftrainerin Wittmann freut sich über diese Serie und möchte sie ausbauen, warnt aber vor dem heutigen Gegner: „Wir werden uns von der Tabellensituation nicht blenden lassen. Es kommt ein Absteiger aus der 2. Liga, den wir dementsprechend ernst nehmen.“

Ungleiche Vorzeichen an der Donau: Während die Schanzer heute einen wichtigen Sprung auf Rang sechs in Richtung der Spitzengruppe machen könnten, ist die Situation bei den Niedersachsen mittlerweile dramatisch. Osnabrück hat nun schon sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und muss dringend punkten, um nicht in die Regionalliga durchgereicht zu werden. Die Gäste führen immerhin den direkten Vergleich an: Bei bislang elf direkten Duellen ging der VfL sechs Mal als Sieger vom Platz, der FCI gewann vier Spiele.