Feierabend in Miami! Hubert Hurkacz bezwingt Daniil Medvedev nach einer überzeugenden Leistung mit 7:6, 6:3. Der Pole begann im ersten Satz gleich mal mit einem Break und hatte die Chance, diesen auch früh zuzumachen. Stattdessen ließ er sich den Aufschlag abnehmen, als er gerade zum Satzgewinn servierte. Der 25-Jährige behielt im Tie-Break aber kühlen Kopf und war der etwas agilere sowie sicherere Akteur. Medvedev kam akzeptabel in den zweiten Durchgang, fing sich aber das Break zum 2:3. Spätestens hier machten sich körperliche Verschleißerscheinungen beim US-Open-Champion bemerkbar. Gegen den kraftvollen Aufschlag seines Gegners hatte er hinten heraus nicht mehr genug entgegenzusetzen. Hurkacz servierte sich zum 5:3 und breakte den Russen dann zum finalen Knockout. Insgesamt geht der Sieg in Ordnung, weil der Titelverteidiger der mutigere und druckvollere Spieler war. Medvedev kam nie so richtig an sein Limit. Im Halbfinale trifft Hurkacz auf den Sieger des Matches zwischen Carlos Alcaraz und Miomir Kecmanovic. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Matchball! Medvedev will Hurkacz passieren, der Pole aber reagiert mit einem hervorragenden Reflex am Netz. Die Kugel tropft auf den Court, Medvedev spielt den Ball nur noch ins Netz. Und dann ist die Partie auch schon durch! Hurkacz zieht seine Rückhand voll durch, Medvedev schenkt ab.

Feines Ding von Hurkacz, der nach Medvedevs Rückhandstop nach vorne eilt und den Ball cross mit der Vorhand an die Seitenlinie legt. Der Russe wirkt inzwischen völlig fertig. Er kämpft sich auf 30 beide heran, dann haut Hurkacz den Ball mit dem Rückhandlongline ins Aus. Erneut stützt sich Medvedev auf die Knie, weil er kaputt zu sein scheint. Trotzdem rast er nach kurz-crossem Volley von Hurkacz nochmal ans Netz und schiebt die Kugel fantastisch cross gegen die Laufrichtung an die Seitenlinie. Den Spielball kann er jedoch nicht sofort nutzen, ein weiteres Mal also Einstand.

Weiter Geht's, wie haben beide Spieler diese Auszeit verkraftet? Weiterhin muss Medvedev viel laufen, Hurkacz schmettert aus dem Halbfeld einen Überkopfball zum 30 beide auf den Court, woraufhin der Moskauer sich auf seine Knie stützt. Ganz fit wirkt der 26-Jährige hier nicht. Mit einer Vorhand gegen die Laufrichtung seines Gegner sowie durch einen Returnfehler Medvedevs nimmt Hurkacz das 5:3 mit. Ein Game trennt ihn vom zehnten Sieg in Folge in Miami.

Nun geht es doch mal schnell Medvedev tütet das Spiel zu 0 ein, weil Hurkacz die Return relativ leichtfertig verschlägt. Wenig später ruft der Russen den Physio auf den Court. Er muss behandelt werden.

Das sieht gut aus für den Titelverteidiger. Rasch liegt er mit 40:15 in Front - aktuell macht er einen besseren Eindruck als sein Gegner. Entnervt schleudert Medvedev seine Rückhand ohne große Not ins Netz zum 2:4.

Dann ist es doch vollbracht - aus Sicht Hurkacz'! Dank einer zu langen Vorhand seines Gegners infolge eines feinen Returns auf die Grundlinie sichert sich der Pole das Break nach elf Minuten.

Toller Ballwechsel von Hurkacz! Bei 15:0 aus seiner Sicht jagt er die Nummer eins der Setzliste von links nach rechts und zurück. Am Ende gegen dem tapfer kämpfenden Russen die Kräfte aus - 0:30. Wenig später hat der Breslauer plötzlich drei Breakchancen. Zwei davon kann er mit starken Aufschlägen abwehren, bei der dritten hilft Hurkacz mit einem einfachen Fehler beim Inside-In mit. In der Folge geht es erneut in eine Einstand-Serie, in der beide Spieler Möglichkeiten zum Spielgewinn haben. Besonders Hurkacz muss sich ärgern, weil er einen eher einfachen Volley am Netz leichtfertig verlegt. Auch nach über zehn Minuten geht es hin und her, es gibt keine Entscheidung.

Auch Hurzkacz rauscht bei eigenem Service gerade nur so durch. Ohne Punktverlust und dank einiger Returnfehler greift er sich das 2:2.

Bei Aufschlag Medvedev macht es der Pole seinem Opponenten etwas zu leicht. Ein Volleyfehler, gepaart von einem verschlagenen Vorhand- sowie einem Rückhandslice, bescheren dem Weltranglistenzweiten drei Spielbälle. Gleich der erste sitzt.

Auch Hurkacz hat hier am Anfang seine Problemchen. Weil Medvedev besser als im ersten Satz bei gegnerischem Service beginnt, heißt es hier 30 beide. Mit etwas Glück nimmt der Breslauer das Game dennoch mit.

Es nimmt kein Ende, dieses erste Servicegame. Erst sichert sich Medvedev einen Spielball, den er per Doppelfehler abgibt. Auch die nächste Gelegenheit kann er nicht nutzen, sodass es zum fünften Mal in den Einstand geht. Erst jetzt kann der Favorit seinen Vorteil per Vorhandvolley ausnutzen.

Nachdem sich der Moskauer eine längere Auszeit gegönnt hat, eröffnet er nun den zweiten Durchgang. Erneut aber hat er gleich zu Beginn seine Probleme. Ein paar Fehler, kombiniert mit Hurkacz' druckvollen Schlägen, führen zu einer frühen Breakchance. Die wehrt der Setzlistenerste nervenstark mit einem tollen Rückhandstop ab. Bei Einstand probiert es der 26-Jährige gleich nochmal auf diese Weise und hat nach verschlagenem Rückhandflugball infolge seines Lobs Erfolg. Den Spielball verballert aber er aufgrund einer unnötig langen Rückhand. Anschließend kommt der Pole wiederum zu einem Breakball, der er nicht zu nutzen weiß. Wieder Deuce.

Und diesmal kennt der Weltrangliste-10. keine Gnade. Er schmettert die Vorhand nach hohem Not-Return aus der Spielfeldmitte weit in die Ecke.

Medvedev bleibt aggressiv. Er bestimmt den Ballwechsel bei eigenem Service und schließt per Volley aus dem Halbfeld zum 7:7 ab. Nach einer eigenartigen Vorhand seines Gegners, wohl vom Rahmen abgesprungen, hat er jedoch am Netz riesige Probleme und bugsiert die Kugel nur ins Aus. Wieder Satzball bei eigenem Aufschlag für Hurkacz.

Nichts da! Hurkacz muss über den zweiten Aufschlag gehen und will es per Serve and Volley erzwingen. Sein Volley gerät aber zu lang, Medvedev ist wieder voll da. Trotzdem gibt es Satzball für den Polen, weil der Russe den Return mit dem Rahmen erwischt.

Satzball Hurkacz! Medvedev kontert nach zu offensichtlichem Rückhandcross und antizipiert eine Vorhand seines Gegners aus dem Halbfeld. Trotz relativ viel Zeit schleudert er den Passierversuch klar ins Aus.

Es bleibt alles in der Reihe, da Medvedev es bei 4:4 zwar in die Rally schafft, mit der Vorhand aber im Netz hängen bleibt. Die Spannung steigt.

Hurkacz setzt mit einem Servicewinner fort, muss dann aber infolge eines schwierigen Volley den Crosspassierball über sich ergehen lassen. Sichtlich unzufrieden nimmt er das Minibreak seines Gegners zur Kenntnis. Die nächsten beiden Zähler gehen dann auch auf das Konto des Moskauers.

Beide Spieler beginnen mit einem Ass. Hurkacz gelingt dann das erste Minibreak, weil er im Anschluss an einen starken Return direkt aufrückt und den Punkt ausvolliert.

Schmucker Ballwechsel von beiden. Bei 15:0 lässt Medvedev sein Gegenüber laufen. Hinten heraus geht er an einen Volley, an den er vermutlich nicht rangemusst hätte, sichert sich aber dank des zu langen Lobs das 30:0. Einige Minuten später heißt es Tie-Break.

Feines Geschoss von Medvedev! Bei 15:40 und zwei Spielbällen für seinen Kontrahenten passiert er Hurkacz mit dem Rückhand-Inside-In-Return mustergültig. Der Breslauer reagiert jedoch mit dem Ass, den Tie-Break hat er schon mal sicher.

Jetzt sehen wir eine ausgeglichene Angelegenheit zwischen beiden Akteuren. Psychologisch hat Medvedev natürlich Oberwasser, spielerisch kommt er aber längst nicht an sein Potenzial heran. So verreißt er bei 30:15 seinen Vorhandcross komplett ins Seitenaus. Wenig später schafft er es aber doch noch, das 5:5 einzutüten.

Wie das so oft ist beim Tennis - erst vergibt der Eine seine Chancen, dann gerät er plötzlich ins Schwitzen. Hurkacz gibt drei Punkte am Stück in Windeseile ab. Zur Folge hat das drei Breakbälle im denkbar ungünstigen Moment. Nummer eins wehrt er mit einem Ass ab, den zweiten verdaddelt er aber selbst per schwachem Rückhandflugballversuch. Alles wieder in der Reihe!

Böser Fehler von Medvedev. Bei 0:15 hämmert er eine Vorhand auf den Court, die Hurkacz nur noch mit einem Notlob ins Feld befördert. Aus dem Halbfeld schmettert der US-Open-Champion das Spielgerät aber nur ins Netz. Zwar kommt er auf 15:30 heran, wird dann aber zum Fehler gezwungen, der zwei Satzbälle zur Folge hat. Den ersten vereitelt der 26-Jährige mit einem Aufschlagwinner, danach wemmst er eine Vorhand von der Grundlinie exakt auf die Grundlinie und lässt Hurkacz alt aussehen - was für ein Schlag in der Situation. Im Anschluss verschlägt der Pole zunächst einen Return, dann landet der nächste an der Netzkante und knapp hinter der Spielfeldtrennung. Medvedev ist jedoch zur Stelle und spielt eine ungewöhnliche Vorhand kurz-cross. Hurkacz kommt zu spät - 3:5.

Dann steht es doch fix 5:2. Hurkacz produziert erst einen Servicewinner und hat dann Glück, dass Medvedev den Volley im Anschluss an seinen Aufschlag nicht mehr zurückbekommt.

Erstmals gelangt Medvedev in die Reichweite eines Breakballs. Weil er es zunehmend schafft, längere Ballwechsel zu kreieren, liegt er mit 30:15 vorn. Ein Schlüssel: Seine Position beim Aufschlag des Polen, die meterweit hinter der Grundlinie liegt. So schafft er es ein weiteres Mal, in die Rally zu kommen, und schließt diese mit einem brutalen Rückhandlongline zum 40:15 ab. Die erste Breakgelegenheit wehrt Hurkacz mit einem Servicewinner ab. Dasselbe Spiel sehen wir bei der zweiten Möglichkeit - Einstand. Hier entspinnt sich eine Rally, die am Ende in einen Spielball für den Außenseiter mündet. Bei Vorteil scheint er alles im Griff zu haben, doch Medvedev verteidigt sich bravourös und profitiert letztlich vom eher einfachen Vorhandfehler. Wieder Einstand.

Medvedev muss hier gewaltig aufpassen, den ersten Durchgang nicht zu früh abzugeben. Bei 15:15 rückt er etwas voreilig nach einem Vorhandlongline ans Netz auf und spielt den schwierigen Volley nur unzureichend zurück. Hurkacz schweißt die Kugel folgend longline aus dem Halbfeld an ihm vorbei. Zwar gleicht der Weltranglistenzweite kurze Zeit später auf 30 beide aus, Hurkacz kommt danach aber selbst ans Netz vor und volliert sich zum nächsten Breakball. Ein feiner Rückhandcrosswinner bewahrt ihn allerdings erstmal vor dem neuerlichen Aufschlagverlust. Dank eines Aufschlagwinners und eines besser getimten Netzangriffes sichert sich Medvedev schließlich doch noch das 2:4.

Das muss der Weg für Medvedev sein. Den ersten Punkt beim dritten Aufschlagspiel seines Gegners gewinnt er, weil er Hurkacz in die Rally zwingen kann. Anschließend aber hat der Pole das Geschehen wieder unter Kontrolle. Mit starken Aufschlägen hält er die Ballwechsel kurz und sichert sich vier Zähler am Stück - 4:1.

Langsam aber sicher findet auch Medvedev endlich seinen Rhythmus. Mit druckvollen Vorhandschlägen schickt er Hurkacz hin und her. Bei 40:0 produziert er zwar einen Doppelfehler, fährt kurz darauf aber trotzdem das 1:3 ein.

Das sieht sehr gut aus, was der Pole bisher veranstaltet. Mit viel Spielwitz übernimmt er die Initiative, lässt sich nicht auf lange Ballwechsel ein und agiert mit viel Präzision. Ohne Punktverlust geht er mit 3:0 in Front.

Stark gemacht von Hurkacz, der beim ersten Punkt im zweiten Game seinen Gegner mit tollen Vorhänden umherschickt und am Ende aus dem Halbfeld den Vorhandslicewinner spielt. Weil der Russe enorm leichte Fehler einstreut, sieht er sich in der Folge blitzschnell drei Breakchancen ausgesetzt. Den ersten wehrt er mit einem Aufschlagwinner ab, dann serviert er einen Doppelfehler. Furchtbarer Start vom Setzlistenersten.

Mit einer kleinen Verspätung geht es los, Hurkacz serviert zuerst. Das lässt sich auch gleich gut an für die Nummer 14 der Welt: Nach vier gespielten Punkten liegen zwei Spielbälle auf der Kelle bereit. Ein verschlagener Return Medvedevs führt dann zum 1:0

Etwas dagegen hat indes der Weltranglistenzweite - der möglicherweise nur noch für dieses Match diese Position innehat. Schlägt er Hurkacz heute und zieht ins Halbfinale ein, entthront er Branchenprimus Novak Djokovic zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen und stiege zur Nummer eins der Welt auf. Sein Weg ins Viertelfinale verlief dabei ohne Satzverlust. Sowohl Andy Murray (6:4, 6:2) als auch Pedro Martínez (6:3, 6:4) und Jenson Brooksby (7:5, 6:1) ließ er keine Chance.

Grundsolide präsentiert sich bislang der Pole in den USA. Dem lockeren Auftaktsieg über Arthur Rinderknech (7:6, 6:2) folgte ein etwas mühsamer Erfolg über Aslan Karatsev (7:5, 4:6, 6:3). Zuletzt lief es gegen Lloyd Harris aber wieder glatt für den 25-Jährigen (7:6, 6:2). Kurios: Heute könnte zum dritten Mal hintereinander für Hurkacz gegen einen Russen Schluss sein. Nacheinander verlor er in Dubai (Halbfinale) und Indian Wells (4. Runde) jeweils gegen Andrey Rublev. Ob er diese Serie reißen lässt?

Hallo und herzlich willkommen zum Viertelfinale in Miami! Heute stehen sich Hubert Hurkacz und Daniil Medvedev gegenüber. Aufschlag ist um 19:00 Uhr.