Jan-Lennard Struff steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Finale von Stuttgart und bezwingt Hubert Hurkacz mit 3:6, 6:3, 6:3. Im ersten Satz machte der Pole kaum Fehler und konnte sich dank eines Doppelfehlers von "Struffi" ein frühes Break sichern. Der Warsteiner ging den zweiten Satz offensiver an, stellte Hurkacz durch eine gute Länge und entschlossene Netzangriffe vor Probleme und sicherte sich dadurch den Entscheidungssatz. Auch hier war Struff der bessere Spieler und gerade seine Serve and Volley Angriffe brachten dem deutschen Senkrechtstarter viele Punkte ein. Im gesamten Match waren starke 85% seiner Netzangriffe erfolgreich! Morgen greift die Nummer 24 der Welt nach dem Titel - nicht vor 15:30 Uhr trifft Struff auf den US-Amerikaner Frances Tiafoe. Danke fürs Mitlesen und bis morgen!

Spiel, Satz und Sieg für Jan-Lennard Struff! Hurkacz serviert noch zwei Mal richtig stark, aber der dritte Matchball sitzt! Struff bleibt bei einem Netzroller wach, geht vor und findet die Linie - der Pole versucht die Kugel noch als Lob über den Gegner zu heben, doch der Schlag ist ein ganzes Stück zu lang.

Der Pole steht nun mit dem Rücken zur Wand und muss gegen den Matchverlust aufschlagen. Struffs Returns haben eine tolle Länge und bringen seinen Gegner dadurch in Probleme - der Deutsche kann sich auf diese Weise tatsächlich drei Matchbälle erkämpfen!

Struff scheint entschlossen zu sein das Match zu gewinnen. Er schlägt hart und platziert auf, bietet keine Angriffsflächen und stellt zügig auf 40:0. Beim letzten Ballwechsel zieht er mit der Rückhand longline nicht komplett durch, aber Hurkacz kann die Kugel trotzdem nicht zurückbringen.

Hurkacz wird immer wieder in Ballwechsel verwickelt, die er eigentlich umgehen will. Struff kann sich in dieser Phase auf seine starke Vorhand verlassen und kommt auf 30 beide heran. Doch der Pole behält die Nerven und serviert zwei Mal in Folge ein Ass, sichert sich dadurch sein Aufschlagspiel.

Der Deutsche findet im dritten Satz nun die richtige Balance aus Netzangriffen und harten Schlägen von der Grundlinie aus. Er hat keine Mühe mit seinem Aufschlagspiel, erhöht zu Null auf 4:2.

Im folgenden Aufschlagspiel des Polen kann Struff nur mit seinem ersten Return einen Nadelstich setzen, danach spielt Hurkacz vom Service weg entschlossen auf und verkürzt zu 15 auf 2:3 aus seiner Sicht.

Kann die Deutsche Nummer eins das Break bestätigen? Zumindest bricht Struff erneut der Aufschlag weg, beim Stand von 30:0 tut ihm sein vierter Doppelfehler allerdings weniger weh. Das hindert den Deutschen aber nicht mehr am Spielgewinn und der Warsteiner erhöht auf 3:1.

Struff wittert seine Chance, setzt seine Vorhand inside-out stark ein und erspielt sich die nächste Breakmöglichkeit! Hurkacz serviert etwas zögerlich, wodurch der Deutsche gut Druck aufbauen kann - "Struffi" zieht mit der Vorhand komplett durch und sichert sich mit dem Winner das Break!

Nun kann der Warsteiner im Return wieder besser in die Ballwechsel kommen und bringt den Polen damit in Schwierigkeiten. Hurkacz erlaubt sich erneut einen Fehler mit der Vorhand und damit steht es 30:30.

Beim Stand von 15:30 ist Struff bei eigenem Aufschlag unter Druck, kann die nächsten drei Punkte allerdings mit Netzangriffen für sich entscheiden und ebnet damit seinen Weg zum 1:1.

Der Pole eröffnet den dritten Satz und kann sich dabei durchweg auf seinen ersten Aufschlag verlassen. Erneut geht das Spiel zu Null an Hurkacz.

Struff steigerte sich im zweiten Satz mit jedem Ballwechsel und stellte sich immer besser auf die Aufschläge seines Gegners ein. Dadurch entwickelten sich immer wieder Rallyes, die der Deutsche für sich entscheiden konnte. Bei seiner ersten Breakchance packte Struff sofort zu und brachte seine Service Games danach sicher durch. Nun geht es in den entscheidenden Satz!

Beim Stand von 30:0 leistet sich Struff erneut einen Doppelfehler - lässt er hier noch mal etwas anbrennen? Hurkacz kommt noch auf 40:30 heran, doch der Warsteiner lässt sich den zweiten Satz nicht mehr nehmen und serviert per Ass aus.

Nun muss Hurkacz mit neuen Bällen gegen den Satzverlust servieren. Der Pole legt los wie die Feuerwehr und haut direkt mal zwei Asse auf die Linie. Auch danach ist für Struff nichts mehr zu holen, er gibt das Spiel zu Null ab.

Durch das Break hat Struff in diesem Satz nun natürlich die besseren Karten. Struff sucht auch bei eigenem Aufschlag nun den Weg ans Netz und verunsichert seinen Gegner damit zunehmend. Er variiert gut und erhöht dadurch verdient auf 5:2.

Der Warsteiner macht in dieser Phase vom Return weg gut Druck und bringt auch schwierige Aufschläge zurück. Weil Hurkacz eine Rückhand longline in die Maschen setzt, gibt es sogar die erste Breakchance für Struff! Und der Deutsche packt sofort zu: Die Nummer 14 steht im Feld und spielt Struff den Ball perfekt in die Vorhand, der zieht cross durch und sichert sich das 4:2!

Auch der Deutsche gibt sich nun keine Blöße und zieht auf 40:0 davon, obwohl er mehrmals über den zweiten Aufschlag gehen muss. In den Rallyes ist "Struffi" nun über weite Strecken der bessere Spieler und sichert sich das 3:2, weil der Pole eine Vorhand cross ziemlich weit ins Aus legt.

Struff kommt beim Service Game des Polen zwar immer wieder mit dem Schläger an den Ball, returnieren kann er die Filzkugel allerdings nur selten und so bringt Hurkacz das 2:2 zu Null über die Bühne.

Toller Spielzug von Hurkacz! Er erläuft einen zu langen Volley, nimmt den Ballwechsel dann in die eigene Hand und vollendet zum Einstand mit einem Schlag gegen die Laufrichtung des Deutschen. Struff lässt sich nicht beirren und zaubert bei Vorteil das nächste Ass aus dem Hut, damit geht er mit 2:1 in Führung.

Immer wieder ergeben sich nun längere Ballwechsel, weil beide Spieler sich auf die jeweiligen Aufschläge des Gegenüber eingestellt haben. Weil Struff sein zweiter Doppelfehler an diesem Nachmittag unterläuft, kommt Hurkacz auf 30 beide heran.

Struff kann den Spielball gegen sich mit einem tollen Netzangriff abwehren, haut aber wenig später eine eigene Vorhand ins Netz und bietet Hurkacz damit zum zweiten Mal einen Spielball an. Der Pole bleibt geduldig und profitiert am Ende von einer verschlagenen Rückhand des Deutschen - 1:1.

Hurkacz kann auf 40:15 davonziehen, aber immer ist der Deutsche in den Ballwechseln drin und sitzt dem Polen im Nacken. Durch einen tollen Return des Warsteiners geht es zum ersten Mal über Einstand bei Aufschlag Hurkacz!

Den zweiten Satz eröffnet Struff mit seinem Service und macht das richtig stark! Zu Null lässt er seinem Gegner keine Chance und geht damit zum ersten Mal an diesem Nachmittag in Führung.

Hurkacz tritt bisher richtig gut auf und lässt kaum Angriffsflächen zu. Immer wieder schlägt der Pole sehr platziert auf, wodurch Struff kaum Chancen auf einen Ballwechsel hat. Die Nummer 14 der Welt sicherte sich im 89% der Punkte, wenn der erste Aufschlag beim Polen kommt. Das einzige Break schenkte Struff durch einen eigenen Doppelfehler leider bereits zu Beginn des Satzes her und konnte den Rückstand nicht mehr aufholen.

Beim Stand von 15:15 macht Struff gut Druck, geht ins Feld rein und zieht mit der Vorhand durch - der Schlag ist allerdings zu flach angesetzt und bleibt im Netz hängen. Schade aus Sicht des Deutschen! Danach serviert der Pole wieder zu gut und sichert sich dadurch verdient den ersten Satz.

Langsam kommt auch "Struffi" in Fahrt und kann sein Service Game ebenfalls zu Null gewinnen. Das Spiel beendet er dann standesgemäß per Ass.

Bei Hurkacz läuft der Arm richtig gut! Wieder serviert er mehrere Asse und sichert sich das 5:2 zu Null. Damit steht der Pole bereits zum jetzigen Zeitpunkt bei sieben Assen und Struff muss nun gegen den Satzverlust servieren.

Hurkacz ist trotz guter Aufschläge von Struff immer wieder in der Lage mit guten Returns für Schwierigkeiten zu sorgen, bringt den Warsteiner damit hin und wieder in Bedrängnis. Doch beim Stand von 40:15 packt der Deutsche einen guten Aufschlag nach außen auf, den der Pole nicht mehr zurückbringt.

Beide Spieler verfolgen den gleichen Plan und setzen auf kurze Ballwechsel. Auch Hurkacz weiß, wie man Asse schlägt und setzt das Spielgerät gleich zwei Mal in Folge genau auf die Linie. Struff kommt nicht mehr dran und liegt nun 1:4 hinten.

Der Pole macht es Struff auch im folgenden Aufschlagspiel nicht einfach und bleibt dank guter Returns in der Rallye. Deutschlands Nummer eins bleibt konzentriert und sichert sich das erste eigene Service Game per Ass - 1:3!

Struff bleibt hartnäckig und zwingt seinen Gegner zu einem Fehler mit der Vorhand, wodurch es zum Einstand kommt. Dann schaltet Hurkacz allerdings einen Gang höher, geht die folgenden zwei Punkte entschlossen an und erhöht auf 3:0.

Nun ist wieder der 26-Jährige an der Reihe und der kleine Ausrutscher scheint ihm nichts auszumachen. Struff gelingt es nun besser in die Ballwechsel zu finden und kann auf 30 beide stellen.

Struff wehrt den ersten Breakball ab, aber es gibt eine kleine Schrecksekunde um seinen Gegner: Hurkacz rutscht weit hinter der Grundlinie unglücklich weg und braucht einen Moment, bis er wieder einsatzfähig ist. Danach unterläuft dem Warsteiner ein Doppelfehler, was ihn das erste Break kostet.

Hurkacz macht es Struff bei dessen Aufschlagspiel schwer und bleibt gut in den Ballwechseln drin. In den richtigen Momenten wir der Pole aggressiver, sichert sich so die Punkte. Hurkacz bekommt beim Stand von 0:40 gleich drei Breakbälle!

Struff kommt noch mal auf 40:30 heran, einen Punkt davon macht der Deutsche mit einem mutigen Return mit der Rückhand. Am Ende tütet Hurkacz sein Aufschlagspiel mit seinem ersten Ass jedoch ein.

Der Pole startet als Erster mit einem Service Game und kann durch zwei schnelle Punkte direkt mal auf 30:0 davonziehen.

Vor wenigen Minuten ist das Doppel zu Ende gegangen, damit wird dieses Match relativ pünktlich starten. Mit dem Duo Krawietz/Pütz gibt es zumindest im Doppel bereits einen deutschen Finalteilnehmer in Stuttgart - kann Struff mitziehen und sich ebenfalls das Ticket für das Endspiel sichern? In rund 15 Minuten könnte es los gehen!

Bislang standen sich Struff und Hurkacz nur ein Mal gegenüber: Im Jahr 2016 gingen beide für ihr Heimatland in den Play-Offs an den Start, Struff setzte sich damals in drei Sätzen durch. Der Deutsche könnte aufgrund des Heimvorteils leicht die Nase vorne haben, entscheidend wird bei beiden Spielern aber besonders der erste Aufschlag sein.

Der Pole Hurkacz blickt im Gegensatz zu Struff auf gebrauchte Ergebnisse auf Sandplätzen zurück und ist sichtlich froh, dass er sich nun auf Rasen beweisen darf. Auch die Nummer 14 der Welt ist ein exzellenter Aufschläger und stellte das in seinen zwei Matches in Stuttgart bereits unter Beweis. Als gesetzter Spieler ging Hurkacz mit einem Freilos in das Turnier und erreichte das Halbfinale der Boss Open durch Siege gegen Watanuki aus Japan und den Neuseeländer O'Connell. Für den 26-Jährigen aus Wroclaw war Stuttgart bisher kein gutes Pflaster, denn sowohl 2021 als auch 2022 schied der Pole bereits in der zweiten Runde aus.

Struff hat in den vergangen Wochen durch tolle Ergebnisse auf Sand Selbstvertrauen getankt und setzt seine positive Entwicklung als Nummer 24 der Weltrangliste auch auf Rasen fort. Nachdem Warsteiner bei den French Open recht früh die Segel streichen musste,  läuft es in Stuttgart deutlich besser. Ohne Satzverlust setzte er sich bisher gegen Zhang, Paul und Gasquet durch - der Schlüssel zum Erfolg war in allen Matches der gute Aufschlag: In nur drei Matches hat Struff bereits mehr als 45 Asse geschlagen. Es ist sein zweites Halbfinale in Stuttgart, nachdem er bereits 2019 die Runde der letzten vier erreichte und sich dort dem späteren Sieger Matteo Berrettini geschlagen geben musste.

Im Duell zwischen Jan-Lennard Struff und Hubert Hurkacz wird der zweite Finalist des ATP Turniers in Stuttgart ermittelt. Vor diesem Match findet auf dem Court noch ein Doppel-Spiel statt, daher geht es in jedem Fall nicht vor 15:30 Uhr los. Im ersten Halbfinale am Vormittag hat sich Frances Tiafoe in zwei Sätzen gegen Marton Fucsovics durchgesetzt und steht damit als Finalist bereits fest.